Roßdeutscher, Max
geb. 09.06.1893 Weißenfels,
gest. 09.04.1979 Magdeburg,
Steinbildhauer, Restaurator, Plastiker.

R., Sohn eines Maurers und Bauführers, absolvierte nach dem Besuch der Volksschule in Weißenfels eine Steinmetz- und Bildhauerlehre in Halle. Ab 1911 studierte er an den Kunstschulen in Halle, Leipzig und Dresden. 1914–18 nahm er am I. Weltkrieg teil und wurde verwundet. Um 1923 übersiedelte er mit seiner Familie von Weißenfels nach Magdeburg, wo er 1926–28 die ihm übertragene Restaurierung der Westfassade des Magdeburger Domes ausführte. 1930 richtete R. Werkstatt und Atelier in der Großen Diesdorfer Straße ein, wo er fortan wirkte. In den Jahren des II. Weltkrieges sicherte er seinen Broterwerb vorwiegend durch handwerkliche Tätigkeiten (Grabdenkmäler). Nach 1945 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands und mit Beginn des Wiederaufbaues des kriegszerstörten Magdeburg widmete er sich verstärkt baugebundenen Gestaltungs- und Restaurierungsaufgaben, u. a. an der Fassade des Alten Rathauses (1951) und verschiedenen Häusern am Domplatz (z. B. kriegszerstörtes Giebelfeld am Wallraveschen Freyhaus, Domplatz Nr. 9, 1956). Eine einseitige Lähmung zwang ihn Mitte der 1960er Jahre zu ausschließlich plastischem Arbeiten.

Werke: Kalksteinplastik “Lebensfreude” im Vestibül des Varietés “Kristallpalast” in Magdeburg, 1950; Stalindenkmal mit Kolossalbüste, Burg bei Magdeburg, 1953/54 – Bronze-Büsten: u. a. Heinrich Germer, 1952; Erich Weinert, 1953; Justus von Liebig, 1953. – Gedenktafeln: Karl-Marx, 1950; Georg Philipp Telemann, 1967.

Literatur: Vollmer 4, 1958, 111; R. Werber, Ein Steinmetz unserer Zeit – M. R. in Magdeburg, in: Das Bauwerk, H. 9, 1953; Karl-Heinz Gensicke, Was du ererbt von deinen Vätern hast … , in: Magdeburger Zeitung, Juni 1963; Ein Leben für die Kunst, in: Mitteldeutsche Neueste Nachrichten vom 13./14.04.1968, 3.

Bildquelle: *Siegward Hofmann, Magdeburg (privat).

Siegward Hofmann