Blankenburg, Ewald |
Der Sohn eines Töpfers verlebte nach dem Tod seines Vaters seine frühe Kindheit bei einer Tante in Polen, besuchte bis 1936 die Grundschule in Schönerlinde, begann danach eine Ausbildung im Malerhandwerk und studierte 1938–40 als Stipendiat der Stadt Berlin an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg, u. a. in der neu geschaffenen Klasse für Bühnenbild. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, flüchtete bei Kriegsende über die Elbe in amerikanische Kriegsgefangenschaft, ließ sich 1946 als Künstler in Schönebeck nieder und arbeitete zunächst als Bühnenmaler und Atelierleiter am Magdeburger Theater. Ab 1947 war B. als freischaffender Künstler tätig, gründete im gleichen Jahr u. a. mit Katharina Heise und Hans Oldenburger die Magdeburger Künstlergruppe dalbe, mit der er in den folgenden Jahren zahlreiche Ausstellungen gestaltete. 1949–60 unterrichtete B. als Kunsterzieher an einer Schönebecker Ober- bzw. Mittelschule und leitete nebenher Mal- und Zeichenkurse an der Volkshochschule. Gleichzeitig fungierte er als Fachberater für Kunsterziehung im Bezirk Magdeburg. Seit 1952 gehörte er dem Verband Bildender Künstler Deutschlands an. B. schuf in Gouache, Aquarell und Öl “farbintensive Landschaften, Stadtansichten und Stilleben in einer betont flächig-konstruktiven, z. T. auch in nach-expressionistisch bestimmter Bildauffassung” (Saur). Er unterwarf das in der Natur vorgefundene Motiv einer strengen Komposition, in der er Eindrücke vereinfacht und geordnet, in übersichtlichen Farbflächen mit fast geradliniger Begrenzung wiedergab. Durch seine Kunstauffassung stand er oft im Mittelpunkt der Formalismus-Debatte in Magdeburg (“substanzlose Formenspielerei”), so daß trotz seines beruflichen Engagements seine Anerkennung als Künstler unbefriedigend blieb. B. siedelte deshalb 1960 nach Bremerhaven über und war hier bis 1980 wieder als Kunsterzieher tätig. Danach wohnte er kurzzeitig in Mainz, bevor er 1989 nach Bremerhaven zurückkehrte.
Nachlaß: Staatliche Galerie Moritzburg Halle.
Literatur: Vollmer 1, 1955, 228; Saur AKL 13, 425f.; Elke Grapenthin, Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung, 1827–1990, 1992 (*B).
Gerd Kley