Schaaff, Johann Christian Ludwig
geb. 1780 Halle,
gest. 30.03.1850 Schönebeck,
Lehrer, evangelischer Pfarrer.

S. war vermutlich Schüler an den Franckeschen Stiftungen in Halle und dürfte auch die dortige Universität besucht haben. Nach dem Studium kehrte er an die Stiftungen zurück und war als Lehrer tätig. 1800 erhielt er eine Stelle am Magdeburger Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen Bis 1815 blieb er in dieser Funktion und war danach bis 1849 als Prediger und Oberprediger an der Kirche St. Jacobi in Schönebeck tätig. Bereits während seiner Lehrtätigkeit in Magdeburg hatte sich das pädagogische Talent S.s gezeigt. Deshalb entließ ihn Propst Gotthilf Sebastian Rötger nur ungern in den Dienst als Prediger. Aber auch darin wirkte er mit Erfolg für die Schulen in seinem Bezirk, da ihm die Schulinspektion oblag. So erarbeitete er 1827 den Lehrplan für die neu eingerichtete Knabenschule in Schönebeck. Vielfach benutzt wurde seine “Encyclopädie der classischen Alterthumskunde”, die auf Anregung seines Verlegers Wilhelm von Heinrichshofen mehrfach überarbeitet und erweitert auch nach S.s Tod neu herausgegeben wurde.

Werke: Encyclopädie der classischen Alterthumskunde, ein Lehrbuch für die oberen Classen gelehrter Schulen (2 Bde), 1806–1808, 31826; Methodik der deutschen Stilübungen für Lehrer an Gymnasien, 1813; Methodik des historischen Unterrichts für Lehrer an Gymnasien, 1813; Die Kirchen-Agenden-Sachen in dem preußischen Staate, 1824.

Literatur: Jb. des Pädagogiums des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg, 1813–1816, 27ff.; Matthias Puhle/Renate Hagedorn (Hg.), Zwischen Kanzel und Katheder. Das Magdeburger Liebfrauenkloster vom 17. bis 20. Jahrhundert, 1998, Kat.-Nr. 2.32; Bibliographisches Verzeichnis Pröpste, Rektoren und Lehrer des Pädagogiums am Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg, 2000, Nr. 72 (W).

Uwe Förster