Hundrieser, Emil Richard Franz, Prof.
geb. 13.03.1846 Königsberg,
gest. 30.01.1911 Berlin,
Bildhauer.

H. kam 1864 nach Berlin in die Werkstatt von Rudolf Siemering und studierte 1865/66 an der Königlichen Akademie der Künste. Ab 1873 unterhielt er eine eigene Werkstatt. H. wurde 1892 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin, erhielt eine Akademie-Professur und war ab 1905 Direktor des Rauch-Museums in Berlin. Nachdem er sich aus der Rauch-Tradition Siemerings gelöst hatte, wandte er sich dem Neubarock von Reinhold Begas zu und wurde einer der erfolgreichsten Denkmalbildhauer der wilhelminischen Ära. H. folgt im Magdeburger Luther-Denkmal von 1883/86 an der Johanniskirche der Wormser Version Ernst Rietschels. Weiterhin entstanden für Magdeburg die Reliefs am Krieger-Denkmal von Hermann Eggert von 1877 (Hegelstraße), das Reliefporträt am Hasselbach-Denkmal von Karl Bergmeier um 1888 (seit 1927 Haydnplatz) und allegorische Skulpturen, die ehemals auf der Zollbrücke standen.

Werke: Sitzstatue der Königin Luise, um 1895; Kaiser Wilhelm-Nationaldenkmal, Kyffhäuser.

Literatur: Thieme/Becker 18, 137f.; Peter Bloch u. a. (Hg.), Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786–1914, Kat. Berlin 1990, 130f.; Peter Bloch/Waldemar Grzimek, Die Berliner Bildhauerschule im 19. Jahrhundert, Das Klassische Berlin, 1994; Ingelore Buchholz/Maren Ballerstedt, Man setzte ihnen ein Denkmal, Hg. Landeshauptstadt Magdeburg, StadtA, 1997, 15–22.

Uwe Jens Gellner