Faulbaum, Paul
geb. 04.04.1891 n. e.,
gest. nach 1969 München,
Reformpädagoge.

Zunächst Lehrer an verschiedenen Volksschulen Magdeburgs, wurde F. 1923 Rektor der 2. Neustädter Sammelschule, die, religionsunterrichtsfrei, 1924 auf seine Initiative den Status eines reformpädagogischen Schulversuchs erhielt. Reformelemente waren u. a. täglich eine Turnstunde für alle Klassen sowie Kern- und Kursunterricht. Ursprünglich beeinflußt durch den Reformerkreis um Edmund Sträter und Fritz Rauch, favorisierte er später Hugo Gaudigs Arbeitsschulkonzept einer “sozialen und demokratischen Erziehung für die Gemeinschaft”. Insbesondere durch seine Veröffentlichung über den gesamtunterrichtlichen Anfangsunterricht (1923), die Herausgabe einer entsprechenden didaktischen Materialsammlung, sowie einer Fibel erwarb sich F. Verdienste als pädagogischer Autor. 1928 wechselte er als Schriftleiter zur Preußischen Lehrerzeitung. L. war nach dem II. Weltkrieg als Lehrer in München tätig.

Werke: (Hg.) Machet auf das Tor, Erstes Lesebuch für Magdeburger Kinder (mit Karl Ewe), 21921; Magdeburger Buchstabenmappe für den ersten Leseunterricht, o. J.; Sonniges Jugendland. Eine Sammlung von Gedichten, Kinderliedern und Reimen zum Vorlesen und Lernen im Gesamtunterricht. Geordnet nach den neuen Lehrplänen der Grundschule für Stadt und Land, 1922, 151979 (mit Eberhard Ockel); Das erste Schuljahr im Zeichen des Gesamtunterrichtes. Theorie und Praxis des ersten Grundschuljahres in Stadt und Land, 1923, 8/91954; Gedichte, Kinderlieder und Reime für Kinder des 1. und 2. Schuljahres und deren Elternhaus, 10/111960; Gedichte, Kinderlieder und Reime für Kinder des 3. und 4. Schuljahres und deren Elternhaus, 1960.

Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999, 438.

Reinhard Bergner

letzte Änderung: 19.08.2004