Meßow, Carl Leberecht |
M., Sohn des Predigers Johann Gottfried M., studierte ab 1777 drei Jahre evangelische Theologie in Halle. 1783 erhielt M. vom Generalmajor von Braun die Volation als Feldprediger bei seinem Regiment in Berlin, die M. bis 1794 verwaltete. Im gleichen Jahr übernahm er die Pfarrstelle in Biederitz bei Magdeburg. 1811 wurde er zum Superintendenten und Schulinspektor der Schulen in Burg, Parchau, Schartau, Niegripp, Lostau, Hohenwarte, Gerwisch, Detershagen, Schermen, Woltersdorf, Körbelitz und Biederitz ernannt. M. setzte sich nachhaltig für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen ein. Er gewann 1811 Hans Johann Friedrich Neubauer als Lehrer für die Biederitzer Schule und schickte ihn für einen Monat an die Görlitzer Musterschule. Gemeinsam mit Neubauer reformierte M. die Biederitzer Schule erfolgreich, so daß sie zur geachteten Musterschule der Umgebung aufstieg. Am 10.04.1814 hielt M. auf den Höhen hinter Königsborn im Widerstand gegen Napoleon eine Feldpredigt vor den gesamten Belagerungstruppen von Magdeburg. M. und Neubauer legten im Frühjahr 1815 in den Mühlbergen von Biederitz nach Anregungen durch die Turnbewegung um Friedrich Ludwig Jahn und nach dessen Muster einen Turnplatz für die Jugend an, auf dem 13jährig neben der Dorfjugend auch Karl Friedrich Koch, Förderer des frühen Turnens in Magdeburg, seine Übungen vollzog.
Literatur: Walter Sens, Die Schulen der Stadt Burg, Bezirk Magdeburg, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in: GeschBll 66/67, 1931/1932, 114–142; Kirchenbuch der evangelischen Gemeinde Biederitz, Jgg. 1800ff., 905, 924f.
Richard Borns