Sens, Hermann Wilhelm Walter |
S. absolvierte das Genthiner Lehrerseminar, wo er 1912 die Lehrerprüfung ablegte. Danach erfolgte der Einsatz als Lehrer in Hörsingen, Paplitz bei Tucheim, Magdeburg-Buckau und in Burg, u. a. an der Diesterweg-Sammelschule. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer befaßte sich S. intensiv mit der Landeskunde und Heimatgeschichte der Kreise Jerichow I und II. Seine überaus reichen und breitgefächerten Forschungen umfaßten u. a. Aspekte der Zeit- und Kulturgeschichte, der Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, der Geschichte des Wirtschafts- und Verkehrswesens sowie des Schul- und Bildungswesens, die er in einer Vielzahl von Aufsätzen und Einzelpublikationen niederlegte (rund 500). Sein erster heimatgeschichtlicher Beitrag über “Dorftypen unserer Heimat” erschien 1922. Zudem fanden seine profunden Kenntnisse der Heimatgeschichte und sein Wissen um die Eigenheiten und Bräuche der Menschen der Region ihren Niederschlag in Schriften über den Sagenschatz des Jerichower Landes (z. B. “Aberglaube und Volksbrauch in unserer Heimat”, 1930) und in volkstümlichen Erzählungen. S. wußte die Ergebnisse seiner Forschungen mit den pädagogischen Absichten des Unterrichts zu verbinden und bei der Schuljugend die Heimatverbundenheit zu wecken. Er war einer der aktivsten Heimatforscher seiner Zeit. S. starb früh an den Folgen einer Grippe.
Werke: Der Fiener, 1923; Bismarckland und Flämingsand. Versuch eines Heimatgeschichts-Atlasses für die heutigen Kreise Jerichow I und II, 1926; Die Heimchensteine und 50 andere Sagen aus dem Lande Jerichow. Für die Jugend erzählt, 1929; Die Schulen der Stadt Burg, Bezirk Magdeburg, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in: GeschBll 66/67, 1931/1932, 114–142.
Literatur: N. N., Das Werk eines Heimatforschers, in: Jerichower Land und Leute 15, Nr. 9, 1936/37 (W).
John Kreutzmann