Sorgenfrey, Gustav Theodor,
Prof. Dr. phil. |
Der Sohn des Ratsregistrators August S. wuchs nach dessen frühem Tod im Hause seines Onkels, des Verlegers Hermann Haessel, auf. Er legte in Leipzig das Abitur ab und studierte ab 1867 Klassische Philologie an der dortigen Universität. Nach seiner Promotion nahm S. im Herbst 1870 eine Lehrerstelle an einem Erziehungsinstitut in Dresden an, ging aber bereits Ostern 1871 nach bestandenem Oberlehrerexamen an das Gymnasium in Zwickau. 1872 wechselte er als Oberlehrer an das neugegründete Gymnasium in Greiz und kam 1875 als Oberlehrer und Rektor an das Progymnasium in Neuhaldensleben, dessen Leitung er bis 1886 innehatte. Bis zu seiner Pensionierung 1907 blieb er dort Lehrer und hatte hervorragenden Anteil an der Entwicklung und dem Werdegang des städtischen Gymnasiums. Als Mitglied des Aller-Vereins auch heimatgeschichtlich forschend, widmete sich S. der verdienstvollen Bearbeitung der “Haldensleber Stadtbücher” und führte sie bis zum vierten Band zur Druckreife. Er gab zudem 1885 (21902) die vergriffene “Chronik der Stadt Neuhaldensleben” von Peter Wilhelm Behrends neu heraus und ergänzte sie bis zum Jahre 1900. Als Begründer der Neuhaldensleber Beamten- Vereinigung leitete er viele Jahre hindurch diesen Verein und war dessen langjähriger Ehrenvorsitzender. Nachdem seiner Versetzung in den Ruhestand 1907 kehrte er in seine Geburtsstadt zurück.
Werke: Aus Neuhaldenslebens Vergangenheit, 1900; (Hg.) Hermann Haessel, ein deutscher Buchhändler. Reisebriefe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, nebst einem Lebensabriß, 1904; Die Stadtbücher von Neuhaldensleben 1225–1463, 1923.
Literatur: Willi Koch, Bedeutende Haldensleber, in: Js. des Kreismuseums Haldensleben 7, 1966, 40.
Bildquelle: *Museum Haldensleben.
Sandra Luthe
letzte Änderung: 01.03.2005