Pahncke, Max
Willibald Heinrich, Dr. phil. |
P. kam als Sohn eines Superintendenten und Professors der Königlichen Landesschule Pforta bei Naumburg zur Welt. Dort erwarb er 1901 sein Reifezeugnis und studierte anschließend Philologie in Jena, München, Bonn und Halle, wo er 1905 unter der Ägide des Mystikforschers Philipp Strauch zum Thema “Untersuchungen zu den deutschen Predigten Meister Eckharts” promovierte. 1906 legte er dort auch seine Lehramtsprüfung ab und erhielt die Lehrbefähigung für Philosophie, Propädeutik, Deutsch, Geschichte und Religion. Das Seminarjahr absolvierte er 1906/07 am Königlichen Gymnasium Schleusingen, das Probejahr am städtischen Gymnasium Neuhaldensleben. Von 1908 bis 1928 war er als Oberlehrer und Studienrat am Gymnasium in Neuhaldensleben tätig. 1920–23 konnte P. die von Theodor Sorgenfrey begonnene, verdienstvolle Übersetzung der Stadtbücher von Neuhaldensleben vollenden (“Die Stadtbücher von Neuhaldensleben ca. 1255–1463”, 1923) und erbrachte darüber hinaus wichtige Forschungsergebnisse zur Ergänzung der Stadtchronik und zur Regionalgeschichte. Von 1921 bis 1928 war P. auch Redakteur des Heimatblattes für das Land zwischen Aller und Ohre. 1930 wechselte er an das städtische Wolterstorff-Gymnasium nebst Realschule in Ballenstedt. Das Register für die Haldensleber Stadtbücher konnte durch den Fortgang P.s nicht zu Ende geführt werden. 1931 wurde P., der sich seit seiner Studienzeit langjährig mit der Lehre Meister Eckharts und der Eckhart-Philologie beschäftigt und weitere Studien zu diesem Themenbereich vorgelegt hatte, in die neu gegründete Eckhart-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft als Mitarbeiter an der Ausgabe der “Deutschen Werke” Meister Eckharts berufen. Zu diesem Zweck unternahm P. ausgedehnte Bibliotheksreisen durch Österreich (1935) und die Niederlande (1938), um nach unbekannten Handschriften zu fahnden. Nach dem Krieg arbeitete P. zunächst wieder als Lehrer in Niedersachsen und verlebte seinen Ruhestand in Hannover.
Werke: Allerlei Kunde von der alten Stadt Haldensleben, 1924; Die Stadtbücher von Neuhaldensleben von 1471–1486, in: GeschBll 60, 1925, 91–116; ebd. 61, 1926, 105–144; ebd. 62, 1927, 125–148; ebd. 63, 1928, 31–66; Meister Eckharts Predigt über Lucas 10,38: “Intravit Jesus in quoddam castellum”, 1959.
Literatur: Willi Koch, Bedeutende Haldensleber, in: Js. des Kreismuseums Haldensleben 7, 1966, 40.
Guido Heinrich/Sandra Luthe
letzte Änderung: 02.03.2005