Möller, Anton
geb. 10.03.1843 Rudolstadt,
gest. 22.06.1924 Quittelsdorf bei Rudolstadt,
Maler, Modelleur, Keramikfabrikant.

M. besuchte das Gymnasium in Rudolstadt, wo sein Onkel Anton Sommer Prediger und Thüringer Dialektdichter war. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Sonneberg studierte M. an den Kunstakademien in München und Berlin, u. a. bei Wilhelm Kaulbach. Nach vorübergehender Tätigkeit in der Keramikfabrik Jakob Uffrechts in Neuhaldensleben gründete M. 1872 mit seinem Freund Lerch in Althaldensleben eine eigene Siderolithfabrik. Er entwarf als Modelleur figürliche Keramik, Reliefs und Büsten. Ebenso gestaltete er Fresken im evangelischen Vereinshaus. M. gründete den Haldensleber Kunstgewerbeverein und trat als Mitglied des Gesangvereins von Hugo Zernial bei Wohltätigkeitskonzerten auf. Familiäre Schicksalsschläge und geänderter Zeitgeschmack veranlaßten M. im Jahre 1900 zur Aufgabe des Betriebes und zur Übersiedlung nach Eisfeld in Thüringen. Dort gründete er ebenfalls einen Kunstgewerbeverein sowie das Otto-Ludwig- Museum. In Schleusingen malte er Fresken zu Luthers Leben. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Quittelsdorf. Auch dort blieb er künstlerisch tätig, insbesondere auf dem Gebiet der Kirchenmalerei.

Literatur: Marie Besser, A. M., in: Heimatblatt für das Land um Aller und Ohre 15, 1925.

Bildquelle: *Museum Haldensleben.

Sieglinde Bandoly