Davier, August Rudolf Karl von
geb. 13.07.1853 Neeken/Anhalt,
gest. 08.01.1936 Seggerde/ Kreis Gardelegen,
Jurist, Gutsbesitzer, Landwirt, Landrat.

D. studierte nach dem Abitur 1874 Jura und Staatswissenschaften. Nach dem Referendarexamen in Breslau (1877) folgten Tätigkeiten als Regierungs- und Gerichtsreferendar in Schlesien und Westfalen. 1887 wurde D. zum Landrat des Kreises Znin/Schlesien berufen. Auf Wunsch seines Oheims Eduard v. D., der die Rittergüter Seggerde, Hasselburg, Lemsell, das Amtsgut Weferlingen und Altena (Kreis Helmstedt) von seiner kinderlosen Schwägerin Thekla Sophie Marie Anna Freiin von Schaumburg, der Ehefrau Werner von Spiegel zu Peckelsheims, geerbt hatte, wirkte er 1894–97 als Landrat im Kreis Gardelegen. Auf sein Ersuchen wurde er Mitte 1897 aus dem Staatsdienst entlassen und widmete sich fortan der Verwaltung des 1895 geerbten von Spiegelschen Grundbesitzes. Dabei förderte er den Getreide-, Kartoffel- und Zuckerrübenanbau durch Einführung neuer Sorten und intensive Bodenbearbeitung. Nach dem Abschied aus dem Kreistag war er Mitglied des Kreisausschusses und des Bundes der Landwirte. Er stand dem D.schen Fideikommiß vor und förderte als Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied der von Wilhelm Suder mitbegründeten Zuckerfabrik Weferlingen, der Allerthal-Werke in Grasleben und als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Elektrischen Überlandzentrale Weferlingen und Umgebung e.GmbH die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig.

Literatur: Weferlinger Anzeiger Januar 1935. 

Archivalien: Archiv der Familie D., Rittergut Seggerde/Ohrekreis.

Eberhard Pasch

geändert: 09.06.2004