Winkelmann, Heinrich, Dr. phil., Lic. theol.
geb. 07.03.1885 Bochum,
gest. 04.07.1943 Genthin,
katholischer Theologe.

W. war der Sohn des Rektors der städtischen katholischen Volksschule zu Bochum. Er studierte Naturwissenschaften und katholische Theologie in Münster, Straßburg und zuletzt in Rom, wo er sein Studium mit der Promotion vollendete. In Rom ließ er sich 1908 auch zum katholischen Priester weihen. Während des I. Weltkrieges war er in der Kriegsgefangenenseelsorge tätig. 1918 kam er als Pfarrvikar nach Bahrendorf und 1921 als Pfarrer nach Staßfurt. 1925 wurde er sowohl Pfarrer in Halle als auch Dechant des Dekanates Halle. Nach der Weihe des Magdeburger Propstes Petrus Legge zum Bischof von Meißen ernannte Erzbischof Kaspar Klein W. 1933 zum Propst an der Propsteikirche St. Sebastian in Magdeburg und zum Erzbischöflichen Kommissar des Erzbischöflichen Kommissariates Magdeburg. Noch im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Dechanten des Dekanates Magdeburg und ein Jahr später zum nichtresidierenden Ehrendomherrn von Paderborn. W. führte die katholische Kirche bis zu seinem Tod durch die Wirren des Nationalsozialismus, konnte aber nicht verhindern, daß in seiner Amtszeit alle 102 Bekenntnisschulen des Kommissariates aufgelöst wurden, darunter auch das Magdeburger katholische Lyzeum in der Prälatenstraße 35 sowie die katholischen Schulen in Magdeburg-Buckau, Magdeburg-Neustadt, Magdeburg-Sudenburg, Magdeburg-Südost und Magdeburg-Südwest. Mit der schwierigen Aufgabe, die Ämter von W. weiterzuführen, wurde Wilhelm Weskamm betraut.

Literatur: Eduard Quiter, Die Propstei Magdeburg, 1959, 38f. (*B); Rudolf Joppen, Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg, in: SkBK 21, 1978, 21–37.

Daniel Lorek

letzte Änderung: 02.03.2005