Stein, Louis
geb. 13.05.1864 Frankfurt/Main,
gest. 30.12.1940 Grünau bei Berlin,
Radsportler, Kaufmann, Verleger.

S. zählt zu den Pionieren des deutschen Radrennsports. In dessen Anfangsjahren gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam er auf dem Hoch-, Drei- und Niederrad zu großen Erfolgen. In seiner Heimatstadt genoß er eine beträchtliche Popularität, und alle Rennbahnen warben um den schnellen Rennfahrer. Er gewann 1888 und 1889 die Dreiradmeisterschaft von Europa. 1887 wurde er Deutscher Meister im gleichen Metier und wiederholte diesen Erfolg 1888, allerdings auf dem Niederrad. Als Ende der 1880er Jahre die Metallwerke Beisser & Fliege (großer Laternen-Hersteller) sein Werk von Chemnitz nach Magdeburg verlegten, war S. dort fortan als kaufmännischer Leiter tätig. Dennoch blieb er noch als Aktiver dem Radsport treu. Er schloß sich dem Magdeburger Velocipeden-Club an und nutzte die Bahn auf dem Werder für Training und Wettkämpfe. S. entwickelte Willy Tischbein zum Spitzensportler. 1888 wurde er über mehrere Jahre Herausgeber der Zentralzeitschrift. des von Carl Hindenburg mitbegründeten Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), die in der Faber’schen Buchdruckerei in Magdeburg in einer großen Auflage erschien. In zwei Umfragen des BDR nach den zwölf bekanntesten und verdienstvollsten Mitgliedern des Clubs belegte S. 1889 einen dritten und 1893 einen zweiten Platz.

Literatur: Fachzs. Deutscher Radfahrer-Bund, Jgg. 1888ff.; Paul von Salvisberg (Hg.), Der Radfahrsport in Bild und Wort, 1897 (Reprint 1980), 78, 227; Radwelt-Sport-Album, 1902, 9; Sammlung Günter Grau, Sandbeiendorf (privat).

Bildquelle: ebd.

Günter Grau