Knoche, Heinrich |
Der Sohn eines weitbekannten Rechenmeisters gleichen Namens legte 1878 sein Abitur in Paderborn ab, studierte in Eichstätt katholische Theologie und wurde 1884 in Paderborn zum katholischen Priester geweiht. Danach war er bis 1886 Rektor in Erwitte. Bis 1891 arbeitete er als Vikar und schließlich bis 1897 als Pfarrer in Hagen/Westfalen, wo er den imposanten Neubau der Marienkirche leitete. Er war dann ein Jahr lang Pfarrverweser in Sangerhausen und 1898–1909 Pfarrer in Staßfurt. Nachdem der Magdeburger Propst Franz Schauerte auf sein Amt verzichtet hatte, wurde K. im September 1909 als Propst an der Propsteikirche St. Sebastian in Magdeburg eingeführt. Im Oktober gleichen Jahres erfolgte seine Ernennung zum Bischöflichen Kommissar des Bischöflichen Kommissariates Magdeburg und zwei Monate später zum Dechanten des Dekanates Magdeburg. Er kümmerte sich sehr um den geschichtlichen Werdegang seiner Gemeinde und verfocht deren rechtliche Belange, vor allem hinsichtlich der Patronatspflichten des Fiskus. Bischof Karl Joseph Schulte ernannte ihn 1919 zum Paderborner Ehrendomherrn. Aus gesundheitlichen Gründen suchte K. im Herbst 1923 um Pensionierung nach, die zum 01.01.1924 gewährt wurde. Zu seinem Amtsnachfolger wurde Petrus Legge bestimmt.
Literatur: Wilhelm Liese, Necrologium Paderbornense, 1934; Eduard Quiter, Die Propstei Magdeburg, 1959, 37f. (*B); Rudolf Joppen, Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg, in: SkBK, Bd. 19, 1978, 22f.
Daniel Lorek