Jäger, Heinrich Wilhelm
geb. 01.08.1913 Rotthausen bei Gelsenkirchen,
gest. 29.08.1986 Magdeburg,
katholischer Theologe.

J. studierte in Paderborn katholische Theologie und kam nach seiner dort 1939 erfolgten Priesterweihe als Pfarrvikar nach Osternienburg, wo er 1948 auch Pfarrer wurde. Weihbischof Wilhelm Weskamm holte J. 1950 als Assessor in die von ihm mit aufzubauende Verwaltung des Erzbischöflichen Kommissariates Magdeburg und ernannte ihn zum Vorstandsmitglied des St. Bonifatius-Hilfswerkes, das katholischen Gemeinden finanzielle Unterstützung, etwa beim Kirchenbau, gewährt. In dieser Funktion war J. u. a. für die Motorisierung der Seelsorger zuständig. Unter Weihbischof Friedrich Maria Rintelen erfolgten seine Ernennungen zum Geistlichen Rat (1952), zum Monsignore (1958) und Päpstlichen Hausprälaten (1968). Des weiteren wurde J. von Bischof Johannes Braun mit der Leitung des 1971 in Magdeburg geschaffenen (katholischen) Bauamtes betraut. Als zudem im selben Jahr aufgrund der Teilung Deutschlands und der damit verbundenen Trennung vom Mutterbistum Paderborn für das Kommissariat Magdeburg eine kirchliche Gerichtsbarkeit (Offizialat) eingerichtet werden mußte, wurde J. zum Offizial ernannt. J. war Alter ego der (Weih-)Bischöfe und prägte somit entscheidend die kirchliche Politik des Kommissariates Magdeburg, das wegen der von der DDR angestrebten Loslösung des Kommissariates vom Erzbistum Paderborn 1973 Bischöfliches Amt wurde. Als Gesprächsbeauftragter für das Ministerium für Staatssicherheit blieb er nicht unumstritten.

Literatur: Tag des Herrn Nr. 21, 1986, 167

Archivalien: ZBOM.

Bildquelle: *ebd.

Daniel Lorek