Hentrich, Werner
geb. 08.04.1915 Bochum,
gest. 04.12.1993 Lörrach,
katholischer Theologe.

H. wurde 1947 in Paderborn zum katholischen Priester geweiht. Er stellte sich wie viele andere für den Dienst im Erzbischöflichen Kommissariat Magdeburg zur Verfügung. Da das Kommissariat im geteilten Nachkriegsdeutschland zum Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gehörte und eine Übersiedlung offiziell nicht möglich war, kam er illegal über die Grenze. Der Erzbischöfliche Kommissar Wilhelm Weskamm betraute H. zunächst mit dem Aufbau einer Kuratie in Beitenbach/Südharz. 1950 übernahm H. die Kuratie St. Andreas in Magdeburg-Cracau und wurde mit dem Neubau einer Kirche beauftragt, den die Nationalsozialisten während ihrer Herrschaft nicht genehmigt hatten. Für den Kirchbau kaufte H. die Sandsteine der völlig zerstörten Deutsch-Reformierten Kirche in Magdeburg-Neustadt. Nach dem Baubeginn im Mai 1950 und einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur sieben Monaten unter tatkräftigem Einsatz der Gemeindemitglieder konnte die Kirche am 21.12.1950 durch Weihbischof Weskamm eingeweiht werden. Sie erhielt den Weihetitel “St. Andreas”. Die Kuratie wurde unter Weihbischof Friedrich Maria Rintelen 1957 zur Pfarrei erhoben und H. erster Pfarrer der St. Andreas-Pfarrei. 1980 erhielt er den Titel eines Geistlichen Rates.

Archivalien: ZBOM.

Bildquelle: *ebd.

Ludwig Stegl

letzte Änderung: 09.02.2005