Forstreuter, Hedwig
geb. 12.02.1890 Oschersleben,
gest. 15.11.1967 Hamburg,
Redakteurin, Schriftstellerin.

Aufgrund der Freundschaft der Mutter zu der Familie von Klitzing wuchs F. auf deren Gut Neudorf bei Benschen gemeinsam mit deren Tochter, einer späteren Frau von Arnim, auf. Die Ausbildung erfolgte zumeist durch Hauslehrer, darunter eine Engländerin, wodurch beide Mädchen perfekte englische Sprachkenntnisse erwarben. Etwa 15jährig kehrte sie in das Elternhaus zurück und erwarb einen regulären Schulabschluß. F. arbeitete danach in unterschiedlichen Funktionen beim Magdeburger Faber-Verlag. Sie war Feuilleton-Schriftleiterin des General-Anzeigers, für den sie Reportagen, kleinere Essays und Kritiken schrieb, und zeichnete auch für die “Frauen-Beilage” der Magdeburgischen Zeitung verantwortlich. Daneben trat sie mit selbständigen Lyrik-Veröffentlichungen und Novellen hervor. Viele dieser Texte entstanden in Bornsdorf/Kreis Luckau, wo sie sich oft monatelang bei der Familie ihrer Ziehschwester aufhielt. Nach 1945 verdiente F. zunächst als Packerin bei der Zeitung ihren Lebensunterhalt und trat gelegentlich bei Lesungen (u. a. mit Oskar Schönberg), die vom Kulturbund veranstaltet wurden, öffentlich auf. Anfang der 1950er Jahre verließ sie die DDR und ging nach Hamburg, zunächst zu den Töchtern ihrer Ziehschwester. Dort arbeitete sie in der Remontenabteilung des Hamburger Abendblattes. Hin und wieder veröffentlichte sie Gedichte, Essays, Glossen oder Betrachtungen in Frauenzeitschriften. Sie kam 1967 durch einen Autounfall ums Leben und wurde in Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt.

Werke: Gedichte, 1913; An der Schwelle. Gedichte, 1913; Die Fahrt nach Bimini, 1924; Der Garten. Gedichte, 1925; Stufen zu Gott. Gedichte, 1932; Almanach der Dame, 1935 (mit anderen); Anekdotensammlung, 1942 (mit Karl Lerbs); Zwischenspiel, 1942; Lyrik in Anthologien und Zeitungen.

Literatur: Kosch LL 5, Sp. 368; Bert Brennecke (Hg.), Saat in die Zukunft. Anthologie, 1947 (Anhang); Archiv Literaturhaus Magdeburg: Sammlung von Zeitungsbeiträgen.

Bildquelle: *Heike Steinhorst, Wolmirstedt (privat).

Heike Steinhorst

letzte Änderung: 19.08.2004