Behrens, Heinrich
geb. 17.07.1914 Bochum,
gest. 02.12.1998 Bochum,
katholischer Theologe.

Aus Krieg und Gefangenschaft heimgekehrt und geprägt durch das Erleben der menschlichen Nöte, ließ sich B. 1946 in Paderborn zum katholischen Priester weihen. Auf Bitten des Erzbischofs Lorenz Jaeger stellte er sich für die Seelsorge im Ostteil des Erzbistums dem Erzbischöflichen Kommissariat Magdeburg zur Verfügung. So kam B. als Vikar 1946 nach Magdeburg-Sudenburg und 1950 nach Naumburg; 1952 wurde er Pfarrer in Loburg. 1962 kehrte er wieder nach Magdeburg zurück, diesmal nach Neustadt an St. Agnes, wo er bis 1989 als Pfarrer wirkte. 1967 wurde B. von Weihbischof Friedrich Maria Rintelen zum Diözesanpräses des Kolpingverbandes ernannt. Der ursprünglich vom Kölner Domvikar Adolph Kolping (1813–1865) als Hilfe für in Not geratene Handwerksgesellen gegründete Verein entwickelte sich mit der Zeit zu einem katholischen Sozialverband. Dieser wird nach ihrem Gründer auch Kolpingwerk genannt, dessen Mitglieder sich in sogenannte Kolpingfamilien sammeln. Als katholischer Sozialverband möchte das Kolpingwerk seine Mitglieder befähigen, sich als Christen in der Welt und damit in Beruf, in Ehe und Familie, in Kirche, Gesellschaft und Staat zu bewähren, um dadurch das Gemeinwohl und die Humanisierung der Gesellschaft zu fördern. B. baute zielstrebig das Werk seines Vorgängers Theodor Schmidt weiter aus, wovon zahlreiche Neugründungen von Kolpingfamilien Zeugnis geben. Unter seiner Leitung fand 1974 der erste Kolping-Bildungskurs im Diözesanverband Magdeburg statt. In Anerkennung seiner Leistungen wurde B. 1975 zum Päpstlichen Ehrenkaplan ernannt. Er prägte die Atmosphäre des Kolpingverbandes wesentlich mit und war ein allseits beliebter Diözesanpräses, dem seit 1969 ein Diözesan-Familien-Rat zur Seite stand. Allen voran wirkte dort der aus der Kolpingfamilie Magdeburg-Sudenburg stammende Diözesansenior Heinrich Felski (geb. 30.12.1914 Magdeburg, gest. 20.11.1975 Magdeburg), der einen wesentlichen Anteil an der Erarbeitung der Richtlinien für die kirchliche Kolpingsarbeit im Bischöflichen Amt Magdeburg hatte. Aus gesundheitlichen Gründen mußte B. 1985 das Amt als Diözesanpräses zur Verfügung stellen. Schwer krank bat er um Pensionierung und kehrte im Juni 1989 in seine alte Heimat zurück.

Literatur: Tag des Herrn 1986, 167

Archivalien: ZBOM.

Bildquelle: *ebd.

Daniel Lorek

letzte Änderung: 01.02.2005