Beuchel, Julius Wilhelm |
Gemeinsam mit Ludwig Zuckschwerdt gründete B. Mitte 1818 das Kommissions-, Speditions- und Warengeschäft Zuckschwerdt & Beuchel in der Knochenhaueruferstraße in Magdeburg. Damit gehörte B. zu den Pionieren einer Branche, die den Aufstieg Magdeburgs zu einem der bedeutendsten Industriestandorte Deutschlands im 19./20. Jahrhundert einleitete, nämlich der Zuckerindustrie, die den der Stadt später das wirtschaftliche Gepräge gebenden Maschinenbau initiierte. Zuvor hatte er bei den Firmen Morgenstern & Co. bzw. Robrahn & Hildebrandt in Magdeburg gelernt und gearbeitet. Noch Ende 1818 eröffnete B. zusammen mit Zuckschwerdt und Georg Ludwig Dommerich aus Braunschweig deren erste Zichorienfabrik Dommerich & Co. in Buckau bei Magdeburg. Im März 1822 heiratete B. Louise Kapherr, die Schwester von Therese Kapherr, die im folgenden Jahr seinen Partner Zuckschwerdt heiratete. Ende 1826 eröffnete B. wiederum zusammen mit L. Zuckschwerdt und Dommerichs Sohn Wilhelm die erste Zuckerfabrik in Sudenburg, die so gut lief, daß schon 1827 der Bau der sogenannten “Neuen Fabrik” möglich wurde. Eine wirtschaftliche Krise Ende der 1820er Jahre überstanden er und seine Partner dank der Hilfe von August Morgenstern, dessen Sohn Mitte der 1830er Jahre bei Zuckschwerdt & Beuchel in die Lehre ging. In den 1830er/40er Jahren kamen weitere, vor allem Zucker-, aber auch Kohlegeschäftsgründungen hinzu. 1852 trennte sich der Sohn seines ehemaligen Partners, Hermann Zuckschwerdt, von B. und führte die Firma unter altem Namen fort, während B. allein die Kohle- und Zuckerfabriken übernahm.
Literatur: Martin Behrend (Hg.), Magdeburger Großkaufleute, 1906, 11 u.ö.
Bildquelle: *ebd., 91.
Jürgen Engelmann
letzte Änderung: 01.02.2005