Stuckenschmidt, Hans Heinz, Prof. Dr. phil. h.c.
geb. 01.11.1901 Straßburg/Elsaß,
gest. 15.08.1988 Berlin,
Musikkritiker, Musikhistoriker, Komponist.

Einer Offiziersfamilie entstammend, besuchte S. Gymnasium in Berlin, Ulm, Magdeburg (1913–20 Bismarckschule) und Hamburg. Er bildete sich autodidaktisch als Pianist, in Musiktheorie und Komposition (Kurse bei Carl Schuricht und Arnold Schönberg). In Magdeburg gehörte S. 1919 sowohl zu den Begründern der Künstlervereinigung Die Kugel um Franz Jan Bartels und Bruno Beye als auch mit Herbert B. Fredersdorf und Max Dungert zur Gegengruppe Wir aber. 1920–41 wirkte S. als Pianist, Komponist und Musikkritiker in Bremen, Hamburg, Berlin, Wien, Paris, Prag (1934 in Deutschland Berufsverbot). Nach dem Kriegsdienst 1946 wieder in Berlin, erarbeitete S. sich eine Schlüsselposition als auch international anerkannter Musikpublizist (1948–67 an der Technischen Universität Berlin, seit 1953 ordentlicher Professor für Musikgeschichte, 1974 Mitglied der Akademie der Künste Berlin/West), insbesondere als Mittler wie Förderer Neuer Musik.

Werke: Schönberg. Leben, Umwelt, Werk, 1974; Zum Hören geb. Ein Leben mit der Musik unserer Zeit, 1979 (B).

Nachlaß: Archiv der Akademie der Künste.

Literatur: MGG 12, 1635f.; Wer ist Wer, 271988, 1347f.; Wolfgang Burde, Aspekte der Neuen Musik: H. H. S. – Zum 65. Geburtstag, 1968 (W); Renate Hagedorn, Die Kugel – eine Künstlervereinigung der 20er Jahre, 1993, 6–17, 19, 25f.

Bildquelle: *Telemann-Zentrum Magdeburg: Zeichnung von Bruno Beye.

Annette Uber

letzte Änderung: 01.03.2005