Q., Sohn eines Hufschmieds, erhielt seine Schulbildung in Magdeburg und wuchs an der Seite von sieben Geschwistern auf. Als 19jähriger Geselle, der das Handwerk seines Vaters erlernt hatte, ging er mehrere Jahre durch ganz Deutschland auf Wanderschaft. Er gehörte zu den Mitgründern des Männerturnvereins von 1848 (M. T. V.) in Magdeburg. Als einer der besten Turner war er lange Zeit Vorturner und Vorfechter im Verein. 1863 vereinigte er die Turnvereine Magdeburgs zu einem Turngau, den Magdeburger Turnrat, der vor allem durch Ausbildung von Vorturnern die Mitgliedsvereine lebensfähig hielt. Von 1871 bis zur Umwandlung des Turnrats in den Magdeburger Turngau (1880/81) führte Q. den Vorsitz der Vereinigung. Unter seiner Führung gründeten die Vereinsmitglieder 1867 die Freiwillige Turner-Feuerwehr. 38 Jahre lang war Q. Vorstandsmitglied, zunächst als Kassenwart, schließlich seit 1857 als langjähriger Vereinsvorsitzender. Nachdem er aus Altersgründen sein Amt niedergelegt hatte, wurde er für seine Verdienste 1886 zum ersten Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Unter seinen Mitbürgern war er beliebt und angesehen. Sie wählten ihn in das Stadtverordnetenkollegium und in die Gemeindevertretung. Zudem wirkte er im Verein für entlassene Gefangene sowie als stellvertretender Bezirksvorsteher und Armenpfleger. 1891 wählte er Blankenburg als neuen Wohnsitz.

Literatur: Christian Kohlrausch, C. Q., in: Deutsche Turn-Zeitung, Nr. 26, 1886, 405; Gustav Oscar Berger, Zur Entwicklung des Turnens in Magdeburg, in: Fs. zum 50. Stiftungsfeste des Männer-Turnvereins zu Magdeburg, 1898, 29–30, 39, 52, 62.

Michael Thomas