Hagen, Adelbert Wilhelm Hilmar Rüdiger Graf vom
geb. 15.03.1868 Möckern,
gest. 12.03.1947 Testorf/Ostholstein,
Gutsbesitzer.

Der Enkel des Adelbert Graf v. H. und Sohn des Hofmarschalls und Kammerherrn Graf Hilmar Friedrich Anton v. H. besuchte das Gymnasium Klosterschule Ilfeld, studierte in Bonn ab 1886 Jura und Landwirtschaft, diente dort bei den Königshusaren in der Kavallerie als Königlich preußischer Rittmeister und beendete seine Studien mit der Spezialisierung auf Saatzucht in Langenstein und auf Forstwirtschaft in München. H. war der Älteste von sieben Kindern und Bruder der Augusta Gräfin v. H. Er verheiratete sich 1899 in erster Ehe mit Erika von Itzenplitz in Grieben (zwei Söhne) und nach deren Tod in zweiter Ehe mit Marianne Freiin von Finck (zwei Söhne, beide sind im II. Weltkrieg gefallen). 1900 übernahm er als Fideikommißherr alle Güter der Familie, zu denen die Güter Möckern und fünf Vorwerke gehörten, in Eigenbewirtschaftung. Er war in Erbfolge Erbschenk im Herzogtum Magdeburg und Rechtsritter des Johanniterordens. H. war Hauptaktionär und ab 1926 im Vorstand der Zuckerfabrik in Gommern sowie Vorstandsmitglied und Förderer des Magdeburger Renn-Vereins e.V. Er nahm als Oberleutnant der Reserve 1914–17 am I. Weltkrieg (Stationierung in Belgien) teil, wurde aber wegen der Ernährungskrise zur Bewirtschaftung der Betriebe vorzeitig abberufen. Es folgte eine enge Zusammenarbeit mit der Fakultät für Landwirtschaft der Universität Halle, die zur Durchführung von Versuchen in Ackerbau und Landtechnik, z. B. mit dem Dampfpflug, in Möckern führte. Der landwirtschaftliche Betrieb setzte sich bei einer Gesamtgröße von 3.500 ha, davon 2.000 ha Forst und 1.500 ha Ackerbau, aus der Teichwirtschaft in Lochow, der Brennerei in Möckern, der Forstwirtschaft in Pabsdorf, den Schafherden in Lütnitz und Möckern und dem Gemüseanbau in Zeddenick zusammen. Im Mai 1945 wurde die Familie nach SMAD-Befehl enteignet. 1990 kehrte der Enkel des Grafen (Hans Dietrich Graf vom Hagen) zurück und begann 1991 mit der Wiedereinrichtung.

Archivalien:: Familienarchiv Graf v. H., Möckern (privat).

Bildquelle: ebd.

Hans Dietrich Graf vom Hagen