Bathe, Max, Dr. phil.
Ps.: Karl Richard Bathe
geb. 08.10.1904 Großmangelsdorf,
gest. 04.01.1978 Berlin,
Lehrer, Museumsleiter, Sprachwissenschaftler.

B., ältester Sohn eines Kleinbauern, absolvierte nach der Volksschulzeit das Lehrerseminar in Genthin und legte 1925 die erste Lehrerprüfung ab. Von 1927 bis 1931 studierte er in Halle Germanistik, Geschichte, Archäologie und deutsche Volkskunde und promovierte 1931 über ein sprachwissenschaftliches Thema. Ab 1932 war B. als Volksschullehrer in Grabow bei Burg und Üplingen/Kreis Haldensleben tätig, wurde 1937 bei der Landesstelle für Flurnamenforschung der Provinz Sachsen in Merseburg nebenberuflicher Sachbearbeiter für die Sammlung und Dokumentation von Flurnamen und 1939 bis zur Einberufung zum Kriegsdienst 1940 Leiter der Landesstelle. Ab 1946 war B. in Derben wieder als Lehrer tätig, übernahm 1949 bis 1957 als Nachfolger von Otto Vogeler die Leitung des Kreismuseums Genthin und wurde anschließend bis zu seiner Emeritierung 1969 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe “Namenforschung” am ehemaligen Institut für Slawistik der Akademie der Wissenschaft in Berlin. B. spezialisierte Anfang der 1950er Jahre das Museum Genthin zur Forschungsstätte für Ur- und Frühgeschichte. Als Sprachforscher erwarb er sich durch zahlreiche fachspezifische Publikationen und Vorträge z.T. internationale Anerkennung. So legte er territoriale Abgrenzungen bestimmter Siedlergruppen fest, untersuchte zahlreiche Orts- und Flurnamen nach ihrer Aussprache und Herkunft und versuchte nachzuweisen, daß Rückschlüsse aus mundartlichen Besonderheiten auf die Herkunft der Siedler und den Verlauf der Besiedlung zu ziehen sind. Daneben verdienen seine umfangreichen Forschungsarbeiten zur Regionalgeschichte des Jerichower Landes und zur Siedlungsgeschichte des mitteldeutschen Raumes Beachtung.

Werke: Die Herkunft der Siedler in den Landen Jerichow, erschlossen aus der Laut-, Wort- und Flurnamen-Geographie, Diss. Halle 1931; (Hg.) Albert Hansen, Die Namenlandschaft zwischen Ober-Aller und Sarre (Bode), 1965; Genthin. Von der Gründung bis 1700 (2 Bde), 1974–1976.

Literatur: KGL 7, 1950.

Bildquelle: *Klostermuseum Jerichow.

Rolf Naumann