Baudissin, Traugott Adalbert Ernst Graf von
geb. 16.06.1831 Pojensdorf bei Kiel,
gest. 02.05.1905 Eberswalde,
Jurist, Regierungspräsident der Regierung zu Magdeburg.

Unter den kaiserlichen Regierungspräsidenten von Magdeburg war B. neben Karl Miesitschek von Wischkau am längsten im Amt. B. hatte seine juristische Ausbildung an der Universität Berlin absolviert. Danach war er in Berlin, Frankfurt/Oder und Guben im juristischen Dienst tätig. 1865 aber wechselte er in den Verwaltungsdienst und wurde Amtmann in Flensburg, noch im gleichen Jahr Landrat in Eckernförde. 1871 war B. Mitarbeiter bei der Regierung in Koblenz und stieg 1875 zum Regierungspräsidenten in Düsseldorf auf. Seit 1878 war er bei der Regierung in Magdeburg tätig. Warum er in Magdeburg zunächst in eine untergeordnete Dienststellung kam, ist unklar. Im Jahre 1889 wurde B. jedoch hier zum Regierungspräsidenten ernannt und folgte damit Wilhelm von Wedell, der zum Minister des Königlichen Hauses avancierte. B. übte dieses Amt bis 1897 erfolgreich aus. Sein Nachfolger war Friedrich Wilhelm Oskar von Arnstedt.

Literatur: Walter Hubatsch (Hg.), Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6, Provinz Sachsen, bearb. von Thomas Klein, 1975, 35; Stefan Karnop/Lars-Henrik Rode/Mathias Tullner, Der Regierungsbezirk Magdeburg und seine Geschichte, 1998, 100.

Mathias Tullner