Lohmeier, Ludwig Heinrich August, Dr. med.
geb. 07.06.1801 Friedeburg/Saale,
gest. 21.08.1876 Dresden,
Arzt, Sanitätsrat.

Nach dem Abitur studierte L. an der Universität in Halle Medizin und promovierte dort 1823. Danach war er zunächst in Arneburg als Arzt tätig und übernahm 1831 als Nachfolger von Johann Wilhelm Tolberg die Stelle des Badearztes in Elmen bei Schönebeck. Er erreichte im Zusammenspiel mit Samuel Christian Friedrich Hahnemann, daß ab 1832 mit dem Herzog von Anhalt-Köthen erstmals gefürstete Gäste in Elmen kurten. 1835 führte er dort Trinkkuren und 1837 die damals außer in Ischl und Kösen noch nicht bestehenden Soledampfbäder ein. 1839 ließ er die Elmener Sole chemisch untersuchen. Ab 1838 wurde unter seinem Einfluß die Fläche vor dem Badehaus parkähnlich angelegt und 1840 das Erlenbad mit Schwimmbecken errichtet, das 1845 einen 112 Meter langen und sechs Meter breiten überdachten Wandelgang erhielt. 1865/66 wurden das Café “Bismarck” und die Parkanlagen bis zum Gradierwerk hin geschaffen. Von 1871 bis 1877 baute die Westend-Baugesellschaft (Quistorp) das Hotel “Evers” zum Kurhaus um und errichtete eine Anzahl Villen für Badegäste im Umfeld des Bades. Seit 1872 hielten Züge bei Bedarf in Elmen. Durch seine Initiativen hatte L. erreicht, daß Elmen zu einem allseits anerkannten Bad geworden war. 1873 gab er aus Altersgründen die Stelle als Badearzt in Elmen auf.

Werke: Über den inneren Gebrauch der kochsalzhaltigen Mineralwasser nebst Nachricht von der Heilkraft und Einrichtung einer jod-, brom-, eisen- und kochsalzhaltigen Trinkquelle auf dem Solbade Elmen, 1839; Über warme Sooldunstbäder, 1840; Die brom-, eisen- und jodhaltigen Soolquellen zu Elmen bei Groß Salze, ihre wichtigsten Heilbeziehungen und Anweisung zum zweckmäßigen Gebrauch derselben, 1846.

Literatur: Goebel/Fricke/Schulte, Königliches Solbad Elmen, 1902, 158–167, 187–189.

Bildquellen: Ruth Goebel, Das Schönebecker Salz, 1997, 135; *Kreismuseum Schönebeck.

Hans-Joachim Geffert