Strube, Elisabeth,
geb. Schliephake
geb. 10.11.1882 Badersleben,
gest. 24.09.1964 Schöningen,
Züchterin, Geschäftsführerin.

S., Tochter eines Gutsbesitzers aus Badersleben, übernahm nach dem Tode ihres Ehemannes Hermann S. von 1919 bis 1937 die Geschäftsführung der Firma Saatzucht Friedrich Strube in Schlanstedt und führte das Unternehmen auch noch mehrere Jahre während des II. Weltkrieges in Vertretung ihres als Soldat eingezogenen Sohnes Johann Friedrich S. Nach 1946 blieb sie als Mitinhaberin und Gesellschafterin mit dem Betrieb verbunden. S. gelang es mit Unterstützung durch leitende Beamte und Berater in kurzer Zeit, die negativen Auswirkungen des I. Weltkrieges auf den Saatzuchtbetrieb, insbesondere auf seine Auslandsbeziehungen und Exporte zu überwinden. Die auswärtigen Prüfungen wurden neu organisiert, in der Tschechoslowakei wurde eine Zuchtstation eingerichtet. Der Betrieb wurde weiter ausgebaut und mit verbesserter technischer Ausrüstung versehen. In den 1930er Jahren vergrößerte sich die Wirtschaft der Firma Saatzucht Friedrich Strube auf ca. 1.000 ha und über 300 Beschäftigte. Der Betrieb züchtete und vertrieb zu dieser Zeit zwölf Hochzuchtsorten, davon drei Zuckerrüben, drei Winterweizen, ein Sommerweizen, zwei Hafer, eine Ackerbohne, eine Erbse und einen Mohn, und leistete damit einen bedeutenden Beitrag zur Ertragssteigerung der deutschen Landwirtschaft.

Literatur: Henry Dannenberg, Zur Schlanstedter Landwirtschaftsgeschichte. Fs. Saatzuchtjubiläum Schlanstedt 1992, 11–47.

Bildquelle: Familie S., Söllingen (privat).

Wolfgang Porsche