Strube, Friedrich
geb. 18.03.1847 Schlanstedt,
gest. 14.12.1897 Schlanstedt,
Landwirt, Pflanzenzüchter.

S. stammte aus einer alteingesessenen Schlanstedter Freihofbauer-Familie. Er bewirtschaftete den Strubeschen Stammhof mit ca. 100 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und war Dorfschulze in Schlanstedt. Angeregt durch die Züchtungsarbeit von  Arnold Dietrich Wilhelm Rimpau und von ihm beraten, begann S. 1877 auf seinem Gut mit Züchtungsarbeiten bei Zuckerrüben, Erbsen und Getreide und begründete damit die züchterische Tradition der Firma Saatzucht Friedrich Strube in Schlanstedt. Neben der damals üblichen Auslesezüchtung wandte er als einer der ersten deutschen Züchter auch künstliche Kreuzungen an. Aus seiner züchterischen Pionierarbeit entstanden wertvolle Zuchtsorten: S.s Kleinwanzlebener Zuckerrübe, der Winterweizen “Strubes Squarehead”, “Strubes Kreuzung 56” und “Strubes Kreuzung 210” sowie “Strubes Viktoriaerbse”. Sie brachten wesentliche Verbesserungen in der Ertragsleistung, aber auch Standfestigkeit und andere landwirtschaftlich wichtige Eigenschaften gegenüber den bisher auf den Feldern angebauten sogenannt Landsorten. Die damit erreichten guten ökonomischen Resultate ermöglichten 1892/94 umfangreiche Investitionen für den Ausbau und die erfolgreiche technische Weiterentwicklung des Saatzuchtbetriebes.

Literatur: Henry Dannenberg, Zur Schlanstedter Landwirtschaftsgeschichte. Fs. Saatzuchtjubiläum Schlanstedt 1992, 11–47; Albrecht Meinel, Pioniere der Getreidezüchtung in Deutschland – Wilhelm Rimpau, Ferdinand Heine, Otto Beseler, F. S. und Kurt von Rümker, in: Vorträge für Pflanzenzüchtung 40, 1998, 69–78.

Bildquelle: *Familie S., Söllingen (privat).

Wolfgang Porsche