Wuttke, Gottfried Martin Paul, Dr. phil., Lic. theol.
geb. 01.11.1899 Gudersleben/Harz,
gest. 16.08.1981 Magdeburg,
evangelischer Pfarrer, Konsistorialrat.

W. stammte aus einer Theologenfamilie. W.s Vater war Pfarrer, zuletzt Domprediger in Merseburg; Großvater Adolph W. war Theologieprofessor in Halle, Großvater Renner Superintendent in Wernigerode und Hofprediger beim Grafen von Stolberg. 1918 legte W. das Notabitur ab, da er sich zum Kriegsdienst gemeldet hatte. Nach dem Theologiestudium promovierte er bei Ernst von Dobschütz in Halle, den Dr. phil. erwarb er mit einer pädagogischen Dissertation in Erlangen.  Als Hilfsprediger am Magdeburger Dom vertrat er zeitweilig den Domprediger und Reichstagsabgeordneten Ernst Martin. 1930 wurde er Pfarrer an St. Silvestri in Wernigerode. Seit 1940 war W. bis zum Beginn des Ruhestands 1971 Domprediger in Magdeburg, mit kurzer Unterbrechung durch den Militärdienst. W. stand zeitweilig den Deutschen Christen nahe; seit 1940 war er nebenamtlich Konsistorialrat (bis 1945, dann erneut ab 1955). In der Zeit der DDR lehnte er Konzessionen ab (er ging nie zur Wahl). Als Prediger und Seelsorger in Magdeburg hochgeschätzt, wirkte er insbesondere durch seine feinsinnigen Betrachtungen zu den Kunstwerken des Domes, z. B. zum Ehrenmal von Ernst Barlach (unveröffentlichte Gedichte zu diesen Themen). Seine wissenschaftliche Arbeit galt der Reformationsgeschichte Magdeburgs.

Werke: Melchisedech der Priesterkönig von Salem. Eine Studie zur Geschichte der Exegese, 1927; Siegfried Sack, der erste evangelische Domprediger in Magdeburg (1567–1596), in: Herbergen der Christenheit. Jb. für deutsche Kirchengeschichte 8, 1964, 155–173.

Archivalien:  AKPS: Rep. A, Spec. P, W 505 (PA).

Harald Schultze

letzte Änderung: 02.03.2005