Schaeper, Friedrich (Fritz) August
geb. 25.09.1864 Sülldorf,
gest. 12.10.1924 Braunlage,
Landwirt, Gutsbesitzer.

Nach einer umfassenden schulischen und beruflichen Vorbildung trat S., Sohn des Friedrich Ludwig S. in Sülldorf, als Verwalter in das vor 1899 von den Brüdern Ernst Adolf S. und Ludwig S. erworbene Rittergut Peseckendorf bei Oschersleben mit 384 ha Rustikalbesitz ein, das er bei der Verteilung des Grundbesitzes der Firma Gebrüder Schaeper 1910 als Eigentum erhielt. Bereits 1905 beauftragte S. den Architekten Paul Schultze-Naumburg, ein neues Gutshaus zu errichten. So entstand das Gebäude im Stile des Neo-Barock, dem in gleicher Art 1910 das Gutshaus Bahrendorf folgte. S. entwickelte das Gut Peseckendorf zu einer vorbildlichen Einrichtung in der Feld- und Viehwirtschaft. Neben Großvieh wurden auch Ziegen gezüchtet. In Zusammenarbeit mit Amtsrat Erich Kühne wurden zudem Zuchterfolge bei dem rheinisch-deutschen Kaltblutpferd erzielt. Hengste wie “Zobel”, “Turmfalke”, “Glöckner”, “Zenit” und “Draufgänger” trugen den Namen “von Peseckendorf”. Zweimal wurde die Stute “Zierde von Peseckendorf” als beste Kaltblutstute ausgezeichnet. 1923 setzte S. seinen Neffen Friedrich Ludwig S. auf Gut Sohlen in einem Erbschaftsvertrag als Nachfolger ein. S. war ein guter und bekannter Tierzüchter und Betriebswirt in der Magdeburger Börde mit sozialer Einstellung.

Werke: Entwurf einer Familienchronik Ms. o. J. in: Amtliches Wanzlebener Kreisblatt Nr. 107, 1905.

Literatur: Christian Mommsen, Entwicklung der Pferdezucht und des Pferdezucht-Verbandes der Provinz Sachsen. Die bisher wichtigsten Blutlinien des Zuchtbezirks, hg. zum 25jährigen Bestehen des Pferdezucht-Verbandes der Provinz Sachsen 1899–1924, 1924; Gerd Gerdes, Zur Geschichte der Namensträger “S” im Altkreis Wanzleben, Ms. 1999/2000 (privat).

Bildquelle: *Gerd Gerdes, Wanzleben (privat).

Gerd Gerdes