Nach gründlicher landwirtschaftlicher und kaufmännischer Ausbildung folgte S. seinem Vater, dem Ökonomierat Richard S., auf dem Rittergut in Wanzleben nach. Er vergrößerte den Familiengrundbesitz durch Erwerb des Egelingschen Hofes sowie durch Pacht der Güter in Klein Germersleben und Klein-Oschersleben zu 592 ha eigenem Besitz und 302 ha Pachtung. 1894 kaufte er zudem die Pflugfabrik Firma Friedrich Behrendt Nachfolger Ingenieur K. Schabon auf. In Zusammenarbeit mit Amtsrat Erich Kühne setzte er 1911 die Modernisierung der Zuckerfabrik Wanzleben ins Werk. Über seine erfolgreiche Arbeit als landwirtschaftlicher Unternehmer hinaus war S. als aktiver Kommunalpolitiker, als landwirtschaftlicher Deputierter der Provinz Sachsen und als Vorstandsmitglied mehrerer Zucker- und Malzfabriken tätig. Seit 1893 gehörte er dem Wanzlebener Magistrat an und fungierte ab 1905 als unbesoldeter Beigeordneter. S. richtete vor 1895 auch die erste Kleinkinder-Bewahranstalt in Wanzleben ein, die später von der evangelischen Kirche weitergeführt wurde.

Literatur: Amtliches Wanzlebener Kreisblatt Nr. 57, 1895; Volksstimme vom 22.05.1995; Gerd Gerdes, Zur Geschichte der Namensträger “S.” im Altkreis Wanzleben, Ms. 1993/99 (privat).

Gerd Gerdes