Mertz, Adolf Emil
geb. 17.11.1852 Halberstadt,
gest. 07.08.1928 Bad Salzelmen,
Oberingenieur.

M. war in der Maschinenfabrik R. Wolf Buckau in Magdeburg als Konstrukteur angestellt und führte, angeregt durch die Ergebnisse von Wilhelm Schmidt bei der Einführung von überhitztem Dampf an Dampfmaschinen, die 1892 veröffentlicht wurden, die Verwendung von Heißdampf an Wolf-Lokomobilen ein. Dazu baute er 1896 auf dem Betriebsgelände in Buckau eine Versuchsanlage auf. Durch Einsatz von Kolbenschiebern mit federnden Ringen zum Ausgleich von Verformungen, hervorgerufen durch die hohen Temperaturen, und eines Spiralwärmetauschers als Überhitzer zur Erzielung großer Wärmeaustauschflächen bei minimalem Bauvolumen gelang es, 1898 die erste Heißdampf-Lokomobile auszuliefern. Der thermische Wirkungsgrad dieser Maschinen konnte dadurch wesentlich verbessert werden und führte zu einem ca. 30 Prozent niedrigeren Dampfverbrauch im Verhältnis zu vergleichbaren Sattdampfmaschinen. Damit wurde ein neuer Entwicklungstrend im Lokomobilenbau eingeleitet. Nach 1906 wurden diese Arbeiten unter Karl Heilmann weitergeführt.

Literatur: Karl Heilmann, Die Entwicklung der Lokomobile von R. Wolf in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht, in: VDI Zs. 1906, 313, 446, 478; Conrad Matschoss, Die Maschinenfabrik R. Wolf Magdeburg-Buckau 1862–1912, 1912, 55–66; 100 Jahre Buckau-Wolf, Die Geschichte unseres Hauses 1838–1938, 1938, 146 (*B).

Heinz Thüm

letzte Änderung: 28.02.2005