Krause, Paul, Dr. phil.
geb. 04.10.1901 Mainz,
gest. Sommer 1944 (vermißt),
Stadtarchivar.

Der Sohn eines Technischen Eisenbahn-Obersekretärs besuchte von 1909 bis 1920 das Neue Gymnasium in Mainz und studierte anschließend Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Geographie an der Universität Frankfurt/Main. Hier promovierte er auch 1926 zum Dr. phil. über “Die Stadt Oppenheim unter der Verwaltung des Reichs”. Ab September 1933 war K. am Staatsarchiv Münster vorwiegend für die Archivberatungsstelle tätig. Seit April 1934 hatte er in Magdeburg die Stelle des Stadtarchivars inne. Im Oktober 1934 übertrug ihm der Verein für Geschichte und Altertumskunde des Herzogtums und Erzstifts Magdeburg das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. 1936 wurde K. zum ehrenamtlichen Archivpfleger für den Stadtbezirk Magdeburg bestellt. Im Sommer 1937 erhielt das Stadtarchiv durch den Oberbürgermeister Fritz Markmann den Auftrag zur Sammlung und Veröffentlichung der Magdeburger Schöffensprüche. Daraufhin war K. seit Mai 1940 in polnischen Archiven überwiegend mit Untersuchungen über das Magdeburger Recht, insbesondere über Magdeburger Schöffensprüche, beschäftigt. Im Juni 1942 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Seit Sommer 1944 vermißt, erfolgte am 26.05.1945 die offizielle Entlassung aus dem städtischen Dienst.

Werke: Von Magdeburger Schützen in alter und neuer Zeit, 1937; (Hg., Einleitung) Das Burger Landrecht. Text und Übersetzung nebst Faksimilé, 1938 (mit Fritz Markmann); Die Revolution von 1848 in Magdeburg, in: GeschBll 74/75, 1939/41, 183–212; Magdeburg, in: Deutsches Städtebuch, Bd. 2: Mitteldeutschland, 1941, 592; Forschungen zum Magdeburger Recht im Generalgouvernement, in: Sachsen und Anhalt. Jb. der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Bd. 17, 1943, 278–359.

Literatur: Leesch 2, 336; Erwin Rundnagel, Vereinsbericht, in: GeschBll 70/71, 1935/36, 233; Peter von Gebhardt, Das Magdeburger Stadtarchiv. Übersicht über seine Geschichte und seine Bestände, 1935.

Konstanze Buchholz