Rudolph, Mathilda Selma,
geb. Budenberg
geb. 21.09.1853 Magdeburg,
gest. 21.03.1931 Magdeburg,
Stifterin.

R. war Tochter von Caroline und Christian Friedrich Budenberg und Ehefrau des Unternehmers Carl R., Inhaber der ersten Maschinenfabrik und Eisengießerei in Magdeburg-Neustadt. Carl R. war ein Sohn des Firmengründers Carl Peter R. Sie hatte vier Kinder und wurde bereits mit 34 Jahren Witwe. R. führte von 1907 bis 1931 den Vorsitz für das von ihrer Mutter 1883 gestiftete Altersheim für ehemalige Arbeiter und Angestellte der Firma Schäffer & Budenberg, das sogenannte “Budenbergstift” in Buckau, heute Pflegeheim in der Budenbergstraße. Sie arbeitete außerdem sehr aktiv in karitativen Vereinen. So organisierte und leitete sie 1914–18 unter Einbeziehung vieler Magdeburgerinnen den Bahnhofsdienst des Roten Kreuzes für Soldaten in Magdeburg. Bis zu ihrem Tode war sie Vorsitzende des Vereins für weibliche Diakonie Bethanien und Vorstandsmitglied im Frauenverein zur Unterstützung von Armen, Kranken und Wöchnerinnen. 1896 spendete sie dem Städtischen Museum 14.500 Mark zum Kauf von drei wertvollen Wandteppichen (Tapisserien), die heute noch im Kulturhistorisches Museum Magdeburg ausgestellt sind. 1900 ließ R. in der Kaiser-Wilhelm-Straße 10 eine Villa, das spätere “Haus des Handwerks”, bauen. Sie stellte darin verschiedenen Vereinen Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung. Ihr soziales Engagement erstreckte sich auch auf Firmenmitarbeiter und Hausangestellte. Vielen jungen Menschen half sie, Ausbildung und Studium zu finanzieren. 1901 wurde R. Aufsichtsratsmitglied bei Schäffer & Budenberg.

Literatur: Hans-Joachim Krenzke, Magdeburger Friedhöfe und Begräbnisstätten, 1998, 125; Grabinschriften auf Magdeburger Friedhöfen, Frauenprojekt im Amt für Gleichstellungsfragen der Stadt Magdeburg; Familienunterlagen Annemarie Burchardt, Magdeburg (privat).

Bildquelle: *ebd.

Kristina Ziegler