Rudolph, Carl Peter
geb. 13.06.1806 Neustadt bei Magdeburg,
gest. 11.06.1866 Neustadt bei Magdeburg,
Fabrikant.

R. war der Sohn des Müllers und späteren Mühlenbaumeisters Johann Christian Heinrich R. Über die Ausbildungszeit und die ersten Berufsjahre sind keine Angaben dokumentiert. Der Familientradition folgend, führte er die berufliche Entwicklung der Familie vom Müllereigewerbe über den Mühlen- zum Maschinenbau fort. Anzunehmen ist, daß er in der vom Vater in den 1830er Jahren betriebenen Werkstatt für Mühlenbau tätig war und nach dessen Tod das Unternehmen übernommen hatte. Im selben Jahr (1842) gründete er unter dem Namen Rudolph & Schulz in Neustadt bei Magdeburg eine Maschinenfabrik für den Bau und die Reparatur von Mühlen jeglicher Art. Damit war die R.sche Firma die älteste Neustädter Maschinenfabrik. Mit der immer größer werdender Bedeutung der Zuckerindustrie erfolgte auch eine Anpassung der Produktpalette an die Bedürfnisse der einsetzenden Industrialisierung. Mit großem Erfolg wurde zunächst das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung und den Bau von Zentrifugen gelegt, bis schließlich R., der Mitglied im 1857 gegründeten VDI-Bezirksverein für Magdeburg und Umgebung war, ab 1863 unter dem Namen Carl Rudolph & Co. Eisengießerei und Maschinenfabrik komplette Einrichtungen für Zucker- und Stärkefabriken sowie für Ziegeleien für das In- und Ausland in seiner Fabrik fertigte. Nach dem Tod R.s übernahm sein Sohn Louis Heinrich Carl R. (1841–1887) die Firma und führte sie erfolgreich weiter.

Literatur: Weisner, Die Magdeburger Maschinenindustrie, in: Fs. zur Einweihung der Neubauten der Königlichen Baugewerkschule und der Königlichen Maschinenbauschulen zu Beginn des Wintersemesters 1907, 1907, 80; Sabine Ullrich, Industriearchitektur in Magdeburg, 1999, 53–55; Archiv Annemarie Burchardt, Magdeburg (privat).

Horst-Günther Heinicke