Uhlich, Clara Wilhelmine,
verh. Dux
geb. 15.12.1829 Pömmelte,
gest. 30.08.1888 Magdeburg,
Musiklehrerin, Schriftstellerin, Frauenrechtlerin.

U. war die Tochter des freireligiösen Predigers Leberecht U. und seiner Frau Clara. Über ihr Leben ist nur wenig bekannt. U. teilte die religiösen Ansichten des Vaters. Sie war Mitglied der 1847 in Magdeburg von ihrem Vater gegründeten Freien Gemeinde, bei der sie als Organistin und Musiklehrerin arbeitete. Eine mit einem Magdeburger Schneider eingegangene Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden. Ende der 1850er Jahre zog sie nach Dessau, wo sie ihren Lebensunterhalt als Näherin, Gesangs- und Klavierlehrerin sowie durch schriftstellerische Arbeiten verdiente, kehrte aber 1874, einige Zeit nach dem Tod ihres Vaters, nach Magdeburg zurück. In der Amtszeit des Predigers Heinrich Ernst Sachse wirkte sie wieder als Organistin der Freien Gemeinde Magdeburg und arbeitete nebenher als Klavierlehrerin. Besondere Bedeutung kommt U.s feministischem Engagement zu. Sie beteiligte sich aktiv am Frauenverein, der von der Magdeburger Freigemeinde 1850 gegründet worden war und mit ca. 500 Frauen eine bedeutende Rolle innerhalb der sich formierenden Frauenbewegung einnahm. Der Frauenverein war später durch U. eng mit dem 1865 von Louise Otto-Peters in Leipzig gegründeten Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) verbunden, zu dessen Organisation von Magdeburg wesentliche Impulse ausgingen. U. nahm an der ersten Frauenkonferenz 1865 in Leipzig teil, gehörte dem Gründungsausschuß des ADF an und war jahrelang Korrespondentin der Neuen Bahnen, des Organs des ADF.

Werke: Vater U. Ein Lebensbild, 1871; (Bearb., Hg.) J. J. Flamant, Hermann der Cherusker. Ein deutsches Heldengedicht, 1877.

 Literatur: Ramona Myrrhe, Sozialkonzepte und Frauenfrage der Freien Gemeinde zu Magdeburg unter Leberecht U., Staatsexamensarbeit Universität Magdeburg 1999.

Ramona Myrrhe