R. führte die 1858 gegründete Werkstatt seines Vaters Gottfried Wilhelm R. (geb. 19.01.1835 Schochwitz, gest. 03.08.1902 Wanzleben) weiter. Neben dem allgemeinen Schmiedegeschäft befaßten sich Vater und Sohn R. auch mit der Herstellung “Wanzleber Pflüge”. Der Vater hatte zuvor eine Zeitlang in der Werkstatt des Friedrich Behrendt gearbeitet. Beide erwarben sich Anerkennung und Auszeichnungen auf landwirtschaftlichen Ausstellungen. 1889/90 belebte Friedrich R. das bis dahin nicht ausgedehnte Pfluggeschäft durch den Kauf des Firmennamens und der Referenzen des Christian Behrendt in Wanzleben und firmierte nunmehr unter Pflugfabrik Christian Behrendt, Nachfolger Friedrich Refert. Er stellte zunächst Gespannpflüge mit Stahlgerüst her, errang nach dem I. Weltkrieg aber überregionale Beachtung mit mehrscharigen Schlepper- Anhänge-Pflügen nach dem Prinzip des “Wanzleber Pfluges”. Ein Vorschlag Anfang der 1950er Jahre, die anerkannten Schlepperpflüge mit staatlicher Beteiligung en gros zu produzieren, wurde nicht realisiert. Die Firma R. besteht noch gegenwärtig mit anderem Produktionsprofil. Den Pflugschmieden Behrendt in Wanzleben wurde 1987 ein Denkstein errichtet, ohne die Verdienste der Pflugschmiede R. zu würdigen.

Literatur: Heinz Nowak, Der sogenannte “Wanzleber Pflug” als kennzeichnende Erscheinung in der agrarischen Gesamtentwicklung der Magdeburger Börde, Ms. 1969 (Börde-Museum Ummendorf); ders., Wanzleben – Dorf, Amt, Stadt. Ein Abriß, Ms. 1988 (Börde-Museum Ummendorf).

Archivalien: Materialsammlung und Forschungskartei Heinz Nowak im Börde-Museum Ummendorf.

Heinz Nowak

letzte Änderung: 03.03.2005