Hammerschlag, Emil, Dr. jur.
geb. 18.03.1875 nicht ermittelbar
gest. nach 1939 Konzentrationslager Auschwitz (?),
Jurist.

H. war ein bekannter Rechtsanwalt und Notar jüdischer Herkunft in Magdeburg. Sein Notariat befand sich von 1920 bis 1931 im Breiten Weg 151a. Dort beurkundete er in dieser Zeit fast 3.000 Notarverträge. Seine fachliche Wertschätzung und seine berufliche Stellung in der Stadt zeigten sich u. a. darin, daß er vielfach Grundstücksverträge bzw. Hauptversammlungen städtischer Beteiligungsgesellschaften protokollierte, so z. B. die Hauptversammlung der Hallenbau Land und Stadt A.-G. Magdeburg im Rathaus am 05.05.1927. Die A.-G. wurde 1922 zum Bau der Halle Land und Stadt, die nach dem Tod  Hermann Gieselers dessen Namen trug, gegründet. H., selbst Mitglied der SPD, beglaubigte auch am 22.02.1924 die Gründungsurkunde des Reichsbanners Schwarz Rot Gold in Magdeburg notariell. Er war zudem vielfach ehrenamtlich tätig, so daß er ab 1919 zum Stadtverordneten in Magdeburg berufen wurde. H. legte sein Mandat 1931 nieder. Nach 1933 finden sich keine Hinweise mehr auf H. Er lebte bis 1939 in Magdeburg und soll später deportiert und im Konzentrationslager Auschwitz umgebracht worden sein.

Literatur: Ernst Thape, Von Rot zu Schwarz Rot Gold, 1969, 106.

Archivalien: Archiv des Landgerichts Magdeburg: Urkundenrolle des Notariats Dr. H. 1920–31; StadtA Magdeburg: Unterlagen der Stadtverordnetenversammlung, Rep. 184, Bü 316.

Thomas Kluger

letzte Änderung: 02.02.2005