Laumann, Johannes Heinrich Julius
geb. 15.05.1886 Quakenbrück,
gest. 14.12.1956 Bückeburg,
Lehrer, Reformpädagoge.

Nach seinem Studium in Göttingen und seinem Referendariat in Hannover wurde L. 1910 Oberlehrer an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Schule. Im Schuljahr 1923/24 demonstrierte L. als erster Lehrer in Magdeburg – im Rahmen der experimentellen Physik – ein Radio mit Dachantenne im Unterricht. Eine seiner weiteren Leistungen war die Gründung der reformorientierten Berthold-Otto-Schule (BOS) in Magdeburg, die er zusammen mit Richard Hanewald und Benno Menzel vollzog. Seit dem Schuljahr 1927/28 unterrichtete L. an der BOS. Unter seiner Anleitung wurde in Magdeburg seit 1934 der Halbkugelversuch Otto von Guerickes rekonstruiert. Dabei ist erwähnenswert, daß L. die Maßeinheit der Magdeburger Elle wiederentdeckte, ohne die diese Versuche nicht ermöglicht worden wären. Nach dem II. Weltkrieg wurde L. aus politischen Gründen als Lehrer an die 4. und 5. Neustädter Grundschule in Magdeburg strafversetzt und verzog später nach Bad Eilsen. L. ist als ein Pädagoge zu würdigen, der den reformerischen Schulgedanken Berthold Ottos in Magdeburg praktizierte und etablierte.

Werke: Die Entwicklung der Schulverwaltung der Stadt Magdeburg von 1818 bis 1889, in: GeschBll 74/75, 1939/41, 141–182.

Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999; Gerhard Potratz/Rinne, J. L. – ein herausragender Lehrer und Reformpädagoge, Ms. o. J. (Schulmuseum Magdeburg).

Kerstin Dietzel