Henrich, Hermann Bernhard Maria
geb. 11.02.1891 Koblenz,
gest. 01.02.1982 Berlin,
Dirigent, Komponist, Theaterkapellmeister.

Der Sohn des Justizrats Clemens H. erhielt in seiner Heimatstadt ab 1903 am Konservatorium seine erste musikalische Ausbildung. Von 1909 bis 1911 studierte H. am Sternschen Konservatorium in Berlin. Hier waren u. a. Carl Gottfried Wilhelm Taubert, Wilhelm Klatte und Arno Kleffel seine Lehrer. 1911 war H. als Korrepetitor am Stadttheater in Elberfeld tätig. Im Folgejahr begann in Troppau seine Laufbahn als Theaterkapellmeister, die ihn, vom I. Weltkrieg unterbrochen, 1918 an das Stadttheater seiner Geburtsstadt führte, wo er u. a. auch den Männergesangsverein Rheinland leitete. Von 1926 bis 1930 arbeitete H. als Erster Kapellmeister unter Generaldirektor Walter Beck an den Städtischen Bühnen in Magdeburg. Hier übernahm er auch die Leitung des Lehrergesangsvereins. Nach einem Engagement als Musikdirektor am Altmärkischen Landestheater in Stendal war H. von 1933 bis 1941 Geschäftsführer der Reichsmusikerschaft und dann musikalischer Oberleiter des Kleisttheaters in Frankfurt/Oder. Nach dem II. Weltkrieg siedelte der mit der Geigerin Lätitia Forster verheiratete H. nach Berlin über. Zu seinem kompositorischen Gesamtwerk gehören neben mehreren Opern verschiedene Chorwerke, Kammermusik, Lieder, ein Klavierkonzert, ein Konzertstück für Violine und Orchester sowie eine einsätzige Sinfonie. In einer Reminiszenz an seine fünfjährige Kapellmeistertätigkeit an den Städtischen Bühnen brachte H. am 01.09.1958 in Magdeburg seine komischen Oper “Amphitryon” mit Erfolg zur Uraufführung.

Werke: Opern: Melusina (UA Karlsruhe 1934); Beatrice (UA ebd. 1935); Die Musici (UA Schwerin 1943).

Literatur: Riemann, 111929; Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929; Paul Frank, Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon, neu bearb. und ergänzt von Wilhelm Altmann, 141936, 243; Kürschners Biographisches Theaterhdb., 1956.

Claudia Behn