Kobin,
Otto, Prof. |
Bereits mit zehn Jahren trat K. im Verein mit Schwester und Vater, der gleichzeitig Konzertmeister und sein erster Lehrer war, öffentlich in Konzerten auf. 1909 erhielt er am Konservatorium in Leipzig eine Freistelle zu weiteren Studien. Hier erwarb er mehrere Preise für seine hervorragenden Fähigkeiten auf der Geige. Sein Studium im Fach Kompositionslehre bestand er mit Auszeichnung und schloß sein Studium mit einem Paganini-Konzert erfolgreich ab. 1912 wurde K. an das neu gegründete Stadthallenorchester in Königsberg berufen, übernahm 1914 den Posten des Hofkapellmeisters in Altenburg und kam 1919 nach Magdeburg. Hier war er von 1920 bis 1954 Konzertmeister des Städtischen Orchesters Magdeburg. Während seiner Tätigkeit am Theater betreute er zahlreiche Opernaufführungen, trat in mehr als 600 Veranstaltungen und in 400 öffentlichen Konzerten z. T. auch als Solist auf. Sein Repertoire umfaßte ca. 75 Violinkonzerte von Bach bis Prokofjew. K. engagierte sich in hohem Maße für die Kammermusik und brachte 25 Werke zur Uraufführung. Er war Gründer des Kobin-Quartetts sowie ein sehr gefragter Lehrer für Violine. Als Komponist schrieb er hauptsächlich kleinere, virtuose Stücke für Violine.
Literatur: Erich Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929.
Bildquelle: *Sammlung und Archiv Jörg-Heiko Bruns, Erfurt-Molsdorf (privat): Tuschzeichnung von Bruno Beye.
Sabine Gatz