Zabel, Johannes
geb. 27.03.1902 Magdeburg,
gest. 04.12.1977 Magdeburg,
Architekt.

Z. besuchte 1908–17 die Mittelschule in Magdeburg. Neben seiner Tischlerlehre, die er 1917–21 absolvierte, belegte er den Abendkurs in der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule. Hier erhielt er offenbar den Anstoß und die Grundlagen für das Studium der Architektur am Staatlichen Bauhaus in Weimar und Dessau, das er 1923 nach zwischenzeitlicher Tätigkeit als Tischlergeselle in Aue aufnahm. 1928 schloß Z. seine Studien in der Bau-Ausbauabteilung als (Bauhaus-)Geselle ab, arbeitete danach im Architekturbüro Arndt in Probstzella, im Stadtbauamt Sonneberg und bei der Reichsheimstätten-Siedlung in Obernigk, bis er im Februar 1929 in Magdeburg ansässig wurde. Nachdem er bis Ende 1929 zehn Monate im Architekturbüro von Carl Krayl tätig war, wirkte Z. als Architekt bis zu seinem Lebensende in Magdeburg. Seit 1933 war er Mitglied der Reichskammer. 1934–37 arbeitete Z. im Büro der Firma Polte bei Architekt Gert von Brocke im Industriebau. 1951–53 war er im Landesprojektierungsbüro und anschließend im Büro des Chefarchitekten, Büro für Stadtplanung, tätig und hatte als verantwortlicher Bearbeiter des Stadtbezirkes Nord wesentlichen Anteil an der Entwicklung des vorderen Industriegebietes an der Saalestraße. Daneben ist seine städtebauliche Konzeption “Karl-Liebknecht-Siedlung” für die erste Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft in den 1950er Jahren hervorzuheben.

Literatur: Folke Dietzsch, Die Studierenden am Bauhaus, Diss. Weimar 1991; Stiftung Bauhaus Dessau: Sammlung Schriftenarchiv, Nr. 1253.

Bildquellen: StadtA Magdeburg; *Hans Gottschalk, Magdeburg (privat).

Hans Gottschalk