Hartwig, Gustav
geb. 06.04.1908 Ziesar,
gest. 27.08.1991 Magdeburg,
Architekt, Baumeister.

Der gelernte Zimmerer besuchte 1925–29 die Staatliche Baugewerkschule in Magdeburg und legte 1935 die Baumeisterprüfung “mit Auszeichnung” ab. 1925–46 war H. im Architekturbüro von Paul Schaeffer-Heyrothsberge als Bauführer und später als Abteilungsleiter tätig. 1946–50 wirkte er als freischaffender Architekt. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1973 war er zunächst Produktionsleiter, später Chefarchitekt im VEB Industrieprojektierung Magdeburg, der ab 1968 mit dem VE Industriebau-Kombinat, Betriebsteil Industrieprojektierung fusionierte. Er erstellte in der Industrieprojektierung ausschließlich kollektive Gemeinschaftsprojekte, u. a. für das Eisenwerk West/Calbe (1952–55), das Faserplattenwerk Zielitz (1955–57), die Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg (1956), für die Kulturhäuser in Harbke und Genthin (1956/57) und die Füllhalterfabrik Heiko in Wernigerode (1970–71). Unter H.s Leitung wurde zudem das gesamte Siloanlagen-Programm für die Landwirtschaft der DDR bearbeitet. 1953–90 gehörte er dem Bund Deutscher Architekten in der DDR (BDA) an und war Mitglied der Zentralen Projektierungskommission sowie Vorstandsmitglied der Zentralen Fachgruppe Industriebau. Für seine Leistungen wurde H. 1963 mit der Ehrenurkunde des BDA und 1964 mit der Schinkel-Medaille geehrt.

Werke: s. o.; Mitteldeutsche Landesbank Magdeburg, 1939; Preisträger beim Ideenwettbewerb “Wiederaufbau der Innenstadt Magdeburg”, 1946; Objekte im Bereich der Wilhelm-Pieck-Allee Magdeburg (Ernst-Reuter-Allee); Ingenieurschule für Wasserwirtschaft Magdeburg (heute Landtag); Bürogebäude Julius-Bremer-Straße Magdeburg; Medizinische Akademie Magdeburg, Pathologie u. a.

Literatur: Unterlagen Sigrid H., Magdeburg (privat).

Bildquelle: *ebd.

Hans Gottschalk