Wodick, Edmund Louis (Ludwig) Eduard
geb. 21.11.1816 Markt Alvensleben bei Haldensleben,
gest. 10.03.1886 Magdeburg,
Maler, Graphiker.

W. war Sohn eines Dekorationsmalers. Nach einer Lehre in der lithographischen Anstalt von Julius Bruckner, der seit 1828 eine Steindruckerei in Magdeburg betrieb und 1842 zum Hoflithographen avancierte, studierte der begabte W. 1836–39 an der Düsseldorfer Malerschule bei Friedrich Wilhelm Schadow und arbeitete ein Jahr in Düsseldorf. Bis 1845 unternahm W. längere Studienreisen u. a. nach Holland, Belgien, Frankreich und Spanien. In Italien hielt sich W. in Mailand und von Ende November 1842 bis Mitte 1844 in Rom auf. Dort gehörte er zum engeren Kreis der Ponte-Molle-Gesellschaft, einem Verein deutscher Künstler, der zur geselligen Belustigung sogenannte “Cervarofeste” und “Olympische Spiele” durchführte, und fertigte Auftragswerke (italienische Stadtansichten) u. a. für die Familie von Wedemeyer aus Hannover, die ihn 1844 zu einer mehrmonatigen Reise durch Spanien einlud. W. hielt sich 1845 in Nordafrika und Spanien auf, bevor er 1846 nach Magdeburg zurückkehrte. Hier wirkte er bis zu seinem Tode als Porträt-, Historien-, Landschafts- und Architekturmaler und führte Aufträge namhafter Persönlichkeiten aus. Viele seiner ausnahmlos realistischen Gemälde malte W. für die Magdeburger Loge “Ferdinand zur Glückseligkeit”, der er seit 1849 angehörte. Besonders bekannt wurde W. als Porträtmaler durch das lebensgroße Ölbild des Prinzregenten von Preußen, des späteren Kaisers Wilhelm I. Das Bild war für die Berliner Loge bestimmt und fand als Kupferstich von Paul Habelmann weite Verbreitung. Seit 1874 gehörte W. dem Kunstgewerbe-Verein zu Magdeburg an, war seit 1876 in dessen Vorstand tätig und fungierte ab 1882 als zweiter Vorsitzender des Vereins.

Werke: Versammlung der Ratsherren im Rathaus, 1848; Logenbruder Klusemann, 1858; Prof. Dr. Wiggert, 1861; Granada, 1861; Jagdgesellschaft vor den Toren Magdeburgs, 1877 (Ölgemälde KHM Magdeburg).

Literatur: Thieme/Becker 36, 161; Georg Kaspar Nagler, Neues allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 22, 1852; Ludwig Clericus, Nachruf E. W., in: Pallas. Zs. des Kunstgewerbevereins zu Magdeburg 7, 1886, 19; Friedrich Noack, Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters, 1927.

Bildquelle: *KHM Magdeburg: Ölgemälde (Selbstporträt).

Sabine Liebscher