Trombke, Gustav (Gustl)
geb. 13.02.1900 Berlin,
gest. 09.01.1978 Magdeburg,
Schauspieler, Conférencier.

T. begann mit 16 Jahren seine Bühnenlaufbahn in Berlin am Neuköllner Volkstheater. Er war vielfältig einsetzbar – ob derbkomisch, heiter, ernst, Singen, Tanzen oder Slapstickkomik, er meisterte alle Rollen. 1918 wurde er für wenige Monate zum Kriegsdienst eingezogen. Danach erhielt er Engagements am Thalia-Theater, an der Berliner Volksbühne, später u. a. in Stettin, Hamburg, Köln, Dortmund, Essen und Hannover, wo er sich im Operettenfach profilierte. Durch mehrere Gastspiele kam er 1931 nach Magdeburg und verband sich hier mit der Ballettmeisterin Inge Longino (italienischer Künstlername, vor Magdeburg hatte sie ein Engagement am Femina-Revue-Theater Wien). T. und Longino, die 1935 heirateten, traten neben ihrer Bühnenarbeit bei Privatfesten und Gesellschaften als Sketchduo auf. Bis Ende der 1930er Jahre hatte T. ein festes Engagement am Zentraltheater Magdeburg, dann führte er eine private Künstleragentur. Über den II. Weltkrieg rettete er sich als künstlerischer Direktor der “KdF-Bühne”, die sich im späteren Haus der Gewerkschaften am Magdeburger Ratswaageplatz befand. Gemeinsam mit seiner Ehefrau und Hajo Laugwitz spielte er in Lazaretten vor Wehrmachtssoldaten. Nach dem Ende des Krieges hatte er wieder eine feste Stelle bei den Städtischen Bühnen Magdeburg. Vor allem als Komiker spielte er sich in die Herzen seines Publikums – neben dem “Mustergatten” im “Meisterboxer” war seine Paraderolle der Heinrich Made in “Das Glück im Kreuzgangwinkel”, einem Magdeburger Lokalstück, das in den zu Theatern umgebauten Häusern in der Braunschweiger und Schönebecker Straße (Palast-Theater) gespielt wurde und großen Zulauf erhielt. Zudem arbeitete T. für die DEFA und war seit Ende der 1950er Jahre nur noch als freischaffender Conférencier tätig. Neben seiner Frau war Hans Joachim Preil sein Sketchpartner. Ihre Auftritte auf den Kleinkunstbühnen der DDR waren umjubelt. 1968 trat er in den Ruhestand und starb 1978 in seiner Wahlheimat Magdeburg.

Literatur: Friedemann Krusche, Theater in Magdeburg, Bd. 2, 1995 (B).

Bildquelle:  *Nadja Gröschner, Magdeburg (privat): Autogrammkarte Inge Longino und G. T.

Nadja Gröschner