Adamik, Karl Johann, Prof. Dr.-Ing. E. h.
geb. 05.06.1901 Villach/Kärnten (Österreich),
gest. 07.09.1965 Graz (Österreich),
Ingenieur, Hochschullehrer.

A. absolvierte das Gymnasium seiner Heimatstadt, studierte anschließend an der Technischen Hochschule Graz und schloß das Studium als Diplom-Ingenieur ab. 1928 trat er als Betriebsingenieur in die Zellulosefabrik Villach ein und arbeitete in gleicher Eigenschaft 1940–44 bei den Deutschen Hydrierwerken Rodleben und in Dessau-Roßlau, die er als Spezialist für Dampf- und Kraftanlagen in der chemischen Industrie und Fachmann für Wasserversorgung und Werksplanung entscheidend ausbaute. Nach dem Ende des II. Weltkrieges kehrte er nach Österreich zurück und war ab dem Wintersemester 1945/1946 als Lehrbeauftragter in der Abteilung für Papier- und Zellstofftechnik der Technischen Hochschule Graz tätig. Nach seiner Berufung zum außerordentlichen Professor für Papier- und Zellstofftechnik 1947 gründete A. in dieser Abteilung ein Holzforschungsinstitut und Papierprüfungslabor, das er später zur Zentralen Prüfungsanstalt an der Technischen Hochschule Graz ausbaute und zu einer führenden Forschungs- und Unterrichtsstätte entwickelte. Wissenschaftlich trat A. besonders durch seine Untersuchungen über die Verwendung von Holzabfällen zur Holzverzuckerung sowie durch wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Papierfabrikation und Papierprüfung hervor. Im Wintersemester 1957 hielt A. seine erste Gastvorlesung an der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg. Er hatte neben Carl Justus Heckmann bedeutenden Anteil am Aufbau der Fachrichtung Chemischer Apparatebau und Verfahrenstechnik. Für seine geleistete Arbeit wurde ihm 1959 die Ehrenpromotion der Magdeburger Hochschule verliehen.

Werke: Verwertung der Holzabfälle durch Holzverzuckerung, 1953; Tagung über neuzeitliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Holzverzuckerung. 15. und 16. Oktober 1954 in Graz. Kurzberichte und Kalkulationen, 1954; Tree of heaven as a pulpwood, 1957 (mit Friedrich Brauns); Reforms in the curriculum of pulp and paper engineering at the Graz Institute of Technology, in: Wochenblatt Papierfabrik 91, 1963, 717f.

Literatur: Österreicher der Gegenwart, 1951; Who’s who in Austria, 1955, 12; Kurt Reichl, Lexikon der Persönlichkeiten und Unternehmungen, 1955; KGL 1966, 8.

Bildquelle: *Audiovisuelles Zentrum der Universität Magdeburg.

Carmen Schäfer