Irrgang, Robert Heinrich Gustav, Dr. phil., Dr.-Ing.
geb. 02.04.1908 Pleß/Oberschlesien,
gest. nach 1973,
Ingenieur, Hochschullehrer.

Der Sohn des Gerichtsrendanten Wilhelm I. studierte nach seinem Abitur ab 1927 an den Universitäten Breslau und Greifswald sowie an der Technischen Hochschule Breslau Mathematik, Physik, Erdkunde und Philosophie und promovierte 1933 in Breslau zum Dr. phil. mit einer mathematischen Arbeit über ein Variationsproblem. 1934 legte er die pädagogische Staatsprüfung ab. Des weiteren nahm er in der Zeit zwischen 1934 und 1936 bei Segelflugschulen an einem Lehrgang für Flugphysik und Luftfahrttechnik teil. Nach seiner Tätigkeit an verschiedenen Gymnasien und Realgymnasien als Studienassessor war I. von 1939 bis 1945 als Aerodynamiker bei den Heinckel-Flugzeug-Werken in Rostock und Wien tätig. In dieser Zeit fertigte er eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten über Widerstandmessungen an Flugzeugrümpfen, Hochauftriebsmessungen an Tragflügeln mit Fowler- und Spatklappen, Profilmessungen an Flügeln u. a. mehr an. Nach 1945 war I. Fachlehrer an der Großen Stadtschule in Rostock und 1949 bis 1952 Dozent an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Rostock. 1953 wurde er an der Universität Rostock mit der Wahrnehmung einer Dozentur beauftragt. Nach Übergang der Technischen Fakultät für Luftfahrtwesen der Universität Rostock als Fakultät für Luftfahrtwesen an die Technische Hochschule Dresden wurde I. 1954 als Dozent für das Fachgebiet Aerodynamik an der Technischen Hochschule Dresden bestätigt. 1956 war I. Lehrbeauftragter für Strömungslehre an der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg und wurde 1957 mit der Wahrnehmung einer Professur mit Lehrauftrag und der kommissarischen Leitung des Instituts für Strömungslehre beauftragt. I. promovierte 1966 zum Dr.-Ing. an der Technischen Universität Dresden. In Ergänzung seiner Lehrtätigkeit erarbeitete I. die Abschnitte der Strömungsmechanik im “Lehrbuch der chemischen Verfahrenstechnik” (1. und 2. Auflage), die den Studenten eine Grundlage für das Fachgebiet bot. In einem Autorenkollektiv beteiligte er sich an der Ausarbeitung praktischer Rechenaufgaben für Verfahrenstechniker. Hervorzuheben ist sein Einsatz für das Zustandekommen des Sommerkurses “Strömungslehre” im Jahre 1969. Seine Erfahrungen bei der Leitung von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen sammelte er als Leiter des Instituts für Strömungslehre der Technischen Hochschule Magdeburg bis zu dessen Fusion mit dem Institut für Strömungsmaschinen im Jahre 1963. Von da ab war I. dort als Abteilungsleiter tätig, seit der 3. Hochschulreform 1968 als Lehrgruppenleiter in der Sektion Dieselmotoren, Pumpen und Verdichter unter Wolfgang Hinze. 1973 wurde I. emeritiert.

Werke: Probleme der Strömungslehre, in: Wissenschaftliche Zs. der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg 2, 1958, 241ff.; Die Anwendung des Energiesatzes in der Strömungslehre (2 Bde), Diss. Dresden 1966.

Literatur: Universitätsarchiv Magdeburg: PA.

Bildquelle: *ebd.

Carmen Schäfer