Hinze, Wolfgang Franz Leopold, Prof. Dr.-Ing.
geb. 23.06.1921 Dresden,
gest 03.04.1988 n. e.,
Ingenieur, Hochschullehrer.

Der Sohn eines Studienrates legte sein Abitur 1939 am Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden ab. Nach einer halbjährigen Arbeitsdienstzeit sowie einer halbjährigen Praktikantentätigkeit bei der Zigarettenmaschinenfabrik Universelle Dresden begann H. im zweiten Trimester 1940 das Studium des Maschinenbaues an der Technischen Hochschule Dresden. 1941 wurde er von der Deutschen Wehrmacht zum Kriegsdienst eingezogen und 1943 als Schwerkriegsbeschädigter entlassen. Er setzte daraufhin sein Studium fort und schloß dieses 1946 ab. Noch während seines Studiums im Mai 1945 stellte sich H. zu freiwilliger und unentgeltlicher Wiederaufbauarbeit der Technischen Hochschule Dresden zur Verfügung und versah außerdem bis 1946 die Assistentengeschäfte im dortigen Institut für Strömungsmaschinen. In seiner anschließenden zweijährigen Industrietätigkeit (1946–1948) im Dresdener Ingenieurbüro von F. E. Mittag arbeitete H. an der Entwicklung und am Bau von Klein-Wasserturbinen. Er nahm 1948 eine Tätigkeit als Assistent und später als Oberassistent an der Technischen Hochschule Dresden auf und erwarb sich Verdienste am Institut für Verbrennungskraftmaschinen (bis 1952 der einzige Assistent). In dieser Zeit bezog sich sein Aufgabengebiet vor allem auf den Aufbau des Lehr- und Übungsbetriebes sowie des Versuchswesens. 1955 promovierte H. zum Dr.-Ing. an der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Hochschule Dresden und wurde 1956 mit der Wahrnehmung einer Professur an der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg mit dem Ziel beauftragt, ein Institut für Kolbenmaschinen zu gründen, aufzubauen und zu leiten. Trotz der großen Anfangsschwierigkeiten gelang es ihm durch unermüdlichen Einsatz, dem Institut in kurzer Zeit sowohl auf dem Gebiet der Lehre als auch der Forschung ein Profil zu geben. Seine wissenschaftlich-fachlichen Fähigkeiten fanden ihre Anerkennung in der Ernennung zum Fachrichtungsleiter der 1963 gebildeten Fachrichtung Kraft- und Arbeitsmaschinen, der Bestätigung als Dekan der neu gegründeten Fakultät für Chemie und Energie 1964 und als Sektionsdirektor der 1968 gegründeten Sektion Dieselmotoren, Pumpen und Verdichter. In seiner Lehrtätigkeit auf den Gebieten Thermodynamik, Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren bewies H. pädagogisches Geschick. Seine klare Darstellungsart trug dazu bei, gute Studienleistungen zu sichern. H. arbeitete im Zentralen Arbeitskreis “Verbrennungsmotoren” und nach dessen Auflösung 1967 im Wissenschaft-Technischen Beirat “Dieselmotoren” mit. In Anerkennung seiner Verdienste wurde H. 1968 als Verdienter Techniker des Volkes ausgezeichnet.

Werke: Zum Einfluß der Wärmeverluste auf den Wirkungsgrad von Dieselmotoren, 1962.

Archivalien: Universitätsarchiv Magdeburg: PA.

Bildquelle: *ebd.

Carmen Schäfer