Fröhner, Dietrich
geb. 16.02. 1939 Nürnberg,
gest. 11.03.1983 Magdeburg,
Maler, Graphiker.

F. wuchs seit 1943 im erzgebirgischen Sehma auf und besuchte 1952–54 die private Malschule Wirth in Annaberg. 1956–57 trat er eine Dekorationsmalerlehre in Neudorf/ Erzgebirge an, um nach einer Zeit als Malergehilfe in Dresden dort an der Hochschule für Bildende Künste zu studieren. Nach seinem Diplom 1964 wurde er in Magdeburg ansässig und arbeitete hier freischaffend bis zu seinem frühen Tod. Seit 1966 war F. Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Er galt in Magdeburg als einer der gesellschaftlich engagiertesten und vielseitigsten Künstler, dessen Schaffen tief im christlichen Glauben verwurzelt war und der gerade deshalb die Gestaltung eines menschenwürdigen Lebens in der DDR als seine Aufgabe annahm. So füllte er einen Werkvertrag mit dem Karl-Marx-Werk Magdeburg ebenso mit Leben wie sein zeitweiliges künstlerisches Wirken im Walzwerk Burg. Sein großes Glasmosaik für die Stadt Zerbst, Wandgestaltungen für Magdeburger Schulen und seine Gemeinschaftsarbeit mit Michael Emig für die Staßfurter Schule der Freundschaft bergen in sich die Summe seiner künstlerischen Erfahrungen, die er in seiner kurzen Schaffensphase sammeln konnte. Seine Menschenbilder und Landschaften, vor allem die seines frühen Wohnsitzes Ottersleben, wurden vom Publikum gern angenommen. Besonders bekannt geworden sind seine Blätter vom Magdeburger Dom, die Arbeiten zum Thema “Mutter und Kind” und die Darstellungen zu literarischen Themen wie etwa Lithographien zu Heinrich Manns “Schlaraffenland” (u. a. 1971 auf der Internationalen Buchausstellung in Leipzig ausgestellt) und Farbholzschnitte zu Hermann Hesses “Glasperlenspiel”. Seine Arbeiten waren 1965–84 auf allen Bezirkskunstausstellungen in Magdeburg und in einigen zentralen Ausstellungen der DDR zu sehen.

Werke: Wandbild “Industrie und Landwirtschaft”, Zerbst; Illustrationen und freie Arbeiten zu Heinrich Mann und Hermann Hesse.

Nachlaß: Hannelore F., Burscheid; Friederike F., Hannover.

Literatur: D. F., Kat. Magdeburg, 1966; Alte und neue Texte zu D. F., von Freunden zusammengestellt, Galerie Himmelreich Magdeburg, 1983; D. F., Faltblatt, Klubgalerie Magdeburg, 1988; Uwe Jens Gellner, Blätter zur Bibel, 1949–89, Kat. Magdeburg, 1999.

Bildquelle: *Sammlung und Archiv Jörg-Heiko Bruns, Erfurt-Molsdorf: Lithographie von Bruno Beye, 1967.

Jörg-Heiko Bruns

letzte Änderung: 19.08.2004