Ahner, Gustav Eduard
geb. 06.10.1812 Delitzsch,
gest. 27.03.1874 Genthin,
evangelischer Pfarrer, Dichter.

A., Sohn eines Lehrers und Kantors, besuchte 1825–31 die Landesschule Pforta bei Naumburg, studierte in Leipzig klassische Philologie, wechselte jedoch 1832 zum Theologiestudium an die Universität Halle, wo er im letzten Studienjahr bei August Tholuck Vorlesungen hörte und auch später Anhänger seiner Lehre blieb. Nach dem Studium ab 1837 als Hauslehrer tätig, u. a. mehrere Jahre beim Oberpräsidenten Eduard von Flottwell in Posen, war er Divisionspfarrer und Feldprediger, bis er im Frühjahr 1852 die Pfarrstelle in Genthin und im benachbarten Roßdorf übernahm, die er bis zu seinem Tode inne hatte. Neben seiner Arbeit beim Auf- und Ausbau des Gemeindelebens führte er die Chronik des Pfarramtes in Hinblick auf lokale und weltliche, kirchliche und politische Begebenheiten in großer Ausführlichkeit. Ab Mitte der 1840er Jahre widmete er sich zudem der geistlichen Dichtung und publizierte mehrere Sammelbände.Sein Sohn, Alfred A. (geb. 10.05.1861 in Genthin, Redakteur und Schriftsteller), bezeichnete A.s christliche Lieder als weitergeführte Predigt ohne Talar und außerhalb der Kanzel. An einem Halsleiden erkrankt, starb der einst wortgewaltige A. noch vor seiner Pensionierung.

Werke: Christliche Dichtungen, 1845; Christliche Lieder und Sonette, 1848, Liebesgabe in christlichen Liedern, 1871.

Literatur: Kosch LL 1, Sp. 41; Alfred A., G. E. A. als geistlicher Liedersänger. Ein Gedenkblatt zu seinem 100. Geburtstag, 1912 (B); Hermann Krause, G. E. A. Aus dem Leben eines Feldgeistlichen und Heimatpfarrers, 1912; Karl Demmel, Dichter- und Musikerköpfe aus den Kreisen Jerichow, in: Jerichower Land und Leute, H. 10, 1926, 3.

Margrit Friedrich

letzte Änderung: 08.01.04