Freytag, Günther Erich, Dr. rer. nat.
geb. 14.01.1918 Exin/Posen,
gest. 20.08.1989 Berlin,
Biologe, Herpetologe.

Noch vor dem Abitur 1937 am Vereinigten Dom- und Klostergymnasium in Magdeburg war F. bereits mit 16 Jahren als freiwilliger Mitarbeiter von Willy Wolterstorff im Magdeburger Museum für Naturkunde und Vorgeschichte tätig, dessen wissenschaftliche Beschäftigung mit Molchen F. zu eigenen Forschungen anregte. Er begann 1938 ein Zoologie-Studium in Braunschweig, wurde wenig später zum Wehrdienst einberufen, jedoch für zwei weitere Studiensemester in Halle beurlaubt. Nach dem Ende des II. Weltkrieges war F. als Mitarbeiter des Volksbildungsamtes in Magdeburg für das Museumsarchivwesen, den Zoo und den Naturschutz zuständig. Er unterstützte den Wiederaufbau dieser Bereiche und initiierte einen naturwissenschaftlichen Arbeitskreis, der sich nach dem Kriegsverlust großer Teile der von Wolterstorff zusammengetragenen Präparatensammlung mit dem Aufbau einer neuen Spezialsammlung von Schwanzlurchen, der “Neuen Wolterstorff- Sammlung”, beschäftigte. F., der bis 1970 Schriftleiter der Zeitschriften Abhandlungen und Berichte des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte und der Magdeburger Forschungen war, nahm sich zugleich des Nachlasses Wolterstorffs an und brachte verschiedene Materialien zur Publikation. 1951 wurde er Redakteur im Verlag Volk und Wissen und 1954 Fachredakteur beim Akademie-Verlag in Berlin. 1970 begann F. eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechenzentrum für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaft der DDR und promovierte 1978. F.s wissenschaftliche Leistungen liegen mit ca. 140 Veröffentlichungen vornehmlich auf dem Gebiet der Herpetologie.

Werke: Die Neotenie der Urodelen, 1947; Der Teichmolch, 1954; Feuersalamander und Alpensalamander, 1955; Lurche, in: Erwin Stresemann, Exkursionsfauna von Deutschland, Bd. 1, 1957; Vom Wasser – zum Landleben, 1976, 31989.

 Literatur: KGL 7, 1950; Fritz Jürgen Obst, F.s Beitrag zur Amphibienkunde, in: Zoologische Abh. des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden, Bd. 45, 1989 (*B).

Ingrid Böttcher

letzte Änderung: 19.08.2004